Maddrax-Universum

Aus Maddraxikon

Die Begriffe Maddrax-Universum oder Maddraxiversum umfassen die Welt innerhalb der Romanserie Maddrax – Die dunkle Zukunft der Erde sowie deren verschiedenen Produkten. Sie grenzen die Welt der Romanserie – Schauplätze, Personen, Geschehnisse, Fauna und Flora, Technik und andere Wissenschaften, Kultur einschließlich Religion – zu unserer Realität ab. Die Begriffe selbst gehören zur realen Welt und kommen innerhalb der Romanwelt nicht vor.

Beschreibung

Das Maddrax-Universum ist zunächst eine Mischung aus mehreren Genres, nämlich Science Fiction, Abenteuer, Fantasy und Horror. Schon diese Mischung allein ist ein wesentliches Merkmal. Was es aber unverwechselbar macht, ist der Bezug zu unserer gegenwärtigen Realität, der eine wesentliche Grundlage der Serie bildet.

Aus dem Aufeinandertreffen von Gegensätzen zieht die Serie Schwung. Humor blitzt trotz des düsteren Szenarios immer wieder hervor und ist ebenfalls ein wesentliches Merkmal.

Im Gegensatz zu den meisten anderen Romanen im Bereich der Science Fiction spielt die Serie auf unserem Planeten Erde, mit einigen Abstechern auf den Mond, den Mars und in das unmittelbar erdnahe Weltall. Ab MX 400 spielt zum ersten Mal ein Teil der Handlung nicht im irdischen Sonnensystem. Auch mit Variationen der Hauptwelt wird in Parallelwelten gespielt, die mehr oder weniger auch die Geschehnisse in der Hauptwelt beeinflussen.

Um den Helden Matthew Drax hat sich seit dem Erscheinen des ersten Bandes in über 590 Maddrax-Heftromanen, 36 Spin-Off-Heften, 30 Hardcover und weiteren ergänzenden Veröffentlichungen ein eigener Kosmos gebildet. Wenige Elemente daraus teilt sich die Serie mit der älteren und bereits eingestellten Serie Die Abenteurer. Einen ersten Überblick bietet die Gliederung der Kategorien.

Entstehung

Einen Einblick in die Entstehung des Maddrax-Universums gab der Redakteur, Lektor, Romanautor und Exposé-Autor Michael Schönenbröcher auf der Leserkontaktseite des ersten Bandes: Der Gott aus dem Eis. Kurz umschrieben: Was wäre, wenn ...? konsequent gedacht.

Was wäre, wenn ... jetzt (im Jahr 2011) ein Meteorit oder Komet von mehreren Kilometern Durchmesser auf Kollisionskurs mit der Erde geriete? Wenn es nicht gelänge, ihn zu sprengen oder aus der Bahn zu drängen? Könnte die Menschheit den Impakt überleben? Unter welchen Umständen? Wie würde die Welt danach aussehen? Gäbe es Mutationen?

Wenn einige Menschen durch einen Umstand aus der realen Jetztzeit (2012) unmittelbar in die Zeit einige Jahrhunderte nach dem Impakt gerieten? Wie würde es ihnen ergehen?

Im späteren Verlauf der Serie spinnt sich der Faden weiter:
Was wäre, wenn ... dieser Meteorit oder Komet in Wirklichkeit ein Raumschiff wäre? Oder gar ein lebendes Wesen? Was könnte sich aus seiner Anwesenheit ergeben? Was wäre, wenn es den Planeten Jahrhunderte nach dem Impakt verließe? Was würde sich ändern? Was, wenn es selbst gejagt würde und nun auch die Erde im Fokus des Jägers stünde? Welche Möglichkeiten hätten die Menschen dem zu begegnen?

Wenn vor dem Impakt eine Gruppe von menschlichen Astronauten auf dem Mars landete und dort eine Zivilisation aufbaute? Wenn diese Mensch-Marsianer nicht die ersten intelligenten Lebewesen auf dem Mars wären? Wenn die ersten den Mars verlassen und auf die Erde ausgewandert wären?

Wenn eine technische Vorrichtung für diesen Transport zu dem Zeitsprung geführt hätte, der den Romanhelden um Jahrhunderte in die Zukunft versetzt hat?

Wenn eine furchtbare Waffe, die die vom Mars ausgewanderte und auf der Erde heimisch gewordene intelligente Lebensform vor Jahrtausenden erbaut hat, nun dazu dienen könnte, die Erde gegen den kosmischen Jäger zu verteidigen?

Diese und weitere Grundthemen tragen die Serie insgesamt und bilden zugleich Schwerpunkte der einzelnen Zyklen und Themenkomplexe.

Michael Schönenbröcher: Ich bin schon sehr gespannt, was ihr zu der Entwicklung sagen werdet, auf die wir – und das sage ich nicht ohne Stolz – schon seit vielen Jahren hinarbeiten. Seit wir absehen konnten, dass MADDRAX keine „Einjahrsfliege“ wird, sondern sich zu einer der langlebigsten SF- und Bastei-Serien entwickeln und das damals noch fiktive Anfangsdatum der Serie, den 8. Februar 2012, erreichen würde. (MX 314, LKS)

Besonderheiten

Zeitrahmen

Zu Beginn der Serienhandlung wurde Matthew Drax um 504 Jahre in die Zukunft versetzt: er geriet am 8. Februar 2012 in den Zeitstrahl und erschien wieder am 8. Februar 2516. Das erste Heft der Serie, das dieses Ereignis schildert, erschien am 8. Februar des Jahres 2000 im Handel.

So begann eine Besonderheit der Serie: Die Ereignisse werden – mehr oder weniger – parallel zur Erscheinung der Hefte geschildert. Zunächst ergaben sich also aus den 504 Jahren des Zeitsprungs und den zwölf Jahren zwischen 2000 und 2012 insgesamt 516 Jahre, um die die Ereignisse der Handlung stets nach dem jeweiligen Erscheinungsdatum des Heftes spielten.

Mit dem Zweiteiler MX 314/MX 315 wurde das Konzept der „versetzten Echtzeithandlung“ vorübergehend aufgegeben, da die folgenden Bände zu verschiedenen Zeiten in Parallelwelten spielen und die Handlung dann mit MX 324 zum Ausgangszeitpunkt, zum Februar 2528 zurückkehrt, während der Band im Juni 2012 im Handel erschien. Der nachfolgende Archivar-Zyklus behandelt einen relativ kurzen, sehr dicht geschilderten Zeitraum, sodass mit MX 350 (erschienen am 18. Juni 2013) erst der Juli 2528 erreicht ist. Auch in den anschließenden Bänden werden parallele Entwicklungen erzählt; und noch die Ereignisse auf dem Mars (MX357/MX 358) spielen im Jahr 2528.

Mit Heft MX 359: Die Nacht der »Triffids« kommt es zu einem weiteren Zeitsprung von 16 Jahren ins Jahr 2544, so dass die Serienhandlung nun um 531 Jahre versetzt zur Gegenwart spielt. Die Handlung des im Oktober 2013 erschienenen Hefts spielt im Oktober 2544. Von da an wurde der neue Abstand beibehalten.

Seit dem Fremdwelt-Zyklus wird die „versetzte Echtzeit“ nicht mehr eingehalten. (MX 409, LKS). Ab Heft MX 400 spielt ein Teil der Handlung außerhalb des irdischen Sonnensystems, wo die Zeit anders verläuft als auf der Erde. Dadurch ergeben sich andere Handlungszeiträume. Kalenderdaten werden in den Romanen nur noch vereinzelt eingestreut. (MX 430, LKS) Diese Entwicklung wird im folgenden Parallelwelt-Zyklus beibehalten. (MX 508, LKS)

Historische Bezüge

Manche Maddrax-Romane spielen über dem serienüblichen Realitätsbezug hinaus vor dem Hintergrund bestimmter historischer Ereignisse mit weitreichenden Folgen. Deshalb werden sie mit besonderem Fingerspitzengefühl ausgearbeitet. Dazu zählen zum Beispiel MX 226: Das Schädeldorf, MX 296: Totes Land, MX 316: Die Pest in Venedig, MX 323: Die Hölle auf Erden und MX 366: 1000 Jahre wie ein Tag sowie zur planetenweiten allgemeinen Problematik der Umweltverschmutzung und Klimakatastrophe MX 540: Der Giftplanet. Auf den Leserkontaktseiten der jeweiligen Hefte nimmt der Lektor Michael Schönenbröcher dazu Stellung und regt so zum Nachdenken und zur Diskussion an.

Gesellschaft

Auch vor anderen gesellschaftlichen Themen macht die Serie nicht Halt. Zum Beispiel spielen Auswirkungen von freigesetztem Giftmüll (MX 378: Das zweite Gesicht), biologischen Kampfstoffen (MX 69: Die Heimsuchung), Medikamente wie das Immunserum, ethische Fragen wie Sterbehilfe (MX 378: Das zweite Gesicht) und genetische Experimente (Viking Project) oder verschiedene Spielarten von politischer Macht (MX 29: Die neue Macht, MX 300: Unter Mutanten, MX 318: Im Land des Tyrannen, MX 388: Der Grimm, MX 400 ff.) eine Rolle; die gewaltigen Auswirkungen von genetischen Experimenten der Daa'muren ziehen sich durch die gesamte Serie. Religion spielt eine wichtige Rolle im Leben vieler postapokalyptischer Menschen; auch der christliche Glaube hat sich bei den Kristianern erhalten, wenn auch im Laufe der Jahrhunderte verändert. Besonders Aruula, eine der beiden wichtigsten Hauptpersonen der Serie, zieht aus ihrem Glauben an Wudan Lebenskraft und bildet damit einen Gegensatz zum wissenschaftlich geprägten Matthew Drax. Manchmal werden Themen nur angedeutet, mitunter auf die Spitze getrieben. So zum Beispiel in der APU-Welt, einer Parallelwelt, in der ausschließlich Kommerz und Gier mit unübersehbaren Währungszeichen in den Augen (wie bei Walt Disneys Dagobert Duck) regieren und in der Andersdenkende, das heißt Nicht-Konsumenten, ausgegrenzt und sogar scharf verfolgt werden. Matthew Drax und Aruula bewegen sich dabei im Allgemeinen auf der „guten“ Seite; Gewalt setzen sie nur im Notfall und zur Verteidigung ein.

Referenzen auf Literatur und Film

Die Serie macht sich einen Sport daraus, immer wieder auf Vorbilder aus Film und Literatur zuzugreifen, indem sie etwa Figuren entwirft, die nach fiktiven Persönlichkeiten genannt sind oder deren Eigenarten übernehmen – ein Paradebeispiel hierfür sind Arnold Schwarzenegger und sein Klon Mr. Black – oder indem Zitate oder Szenen verfremdet werden. Auch ganze Hefte können eine Hommage an einen Film, eine TV-Serie oder ein Buch beinhalten, wie etwa das Heft MX 44: Nach eigenen Regeln, in dem das Trekkie-Universum und die Rollenspielerszene gewürdigt wird. Heft MX 388: Der Grimm zum Beispiel greift die Märchensammlung der Brüder Grimm auf.

Mythen und Legenden

Manche Mythen und Legenden aus unserer Realität werden ebenfalls in die Handlung eingebaut und würzen das Szenario. Im Himalaya sucht man nach dem Yeeti, und in Roswell sind tatsächlich Außerirdische gelandet. König Artus' Charisma und sein Kampf mit Mordred führen sogar zur Entstehung eines religiösen Kultes um Arfaar mit schlimmen Folgen.

Geografie

Die möglichen weitreichenden Auswirkungen eines Kometeneinschlags bis hin zu einer Verschiebung der Erdachse bilden die fiktive Grundlage der Romanserie und des daraus entstandenen Universums. Das Kartenmaterial mit und ohne angepasste Koordinaten ermöglicht einen Vergleich der Schauplätze. Dafür arbeitet das Projekt MAPDRAX sogar mit realen wissenschaftlichen Methoden. — Was wäre, wenn ...?

Siehe auch

Weblinks