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Der Mars ist die Heimat der Marsianer und der sogenannte "Rote Planet". Er ist der 4. Planet unseres Sonnensystems, von der Sonne aus gesehen.
Beschreibung
Physikalische Daten
Der Mars ist halb so groß wie die Erde, besitzt 1/4 ihrer Oberfläche und 1/10 ihrer Masse. Die Schwerkraft beträgt 1/3 der Erdschwerkraft.
Zeit
Ein Marstag dauert nur unwesentlich länger als ein Erdentag, ein Marsjahr dauert ca. 2 Erdenjahre. Die Zeitrechnung der Marsianer beginnt mit der Landung der BRADBURY auf dem Mars 2010.
Landschaften
Auf dem Mars gibt es Berge von 20 km Höhe, Schluchten von mehreren 1000 km Länge und mehreren 100 km Breite und Krater mit einem Durchmesser von mehr als 300 km. Die Südhalbkugel ist durch Millionen Einschläge zernarbt, die Nordhalbkugel weist eindrucksvolle Landschaftstypen auf.
Flora und Fauna
Vor ca. 3,5 Mio. Jahren, zur Zeit der Hydree war der Mars überwiegend von Wasser bedeckt. Es gab ein florierendes Ökosystem mit vielen Lebewesen und Pflanzen. Vor ca. 3,5 Milliarden Jahren zerfiel die Atmosphäre des Mars. Das Wasser verdunstete oder wurde zu Eis, das Leben verging und der Mars wurde zur roten Wüste. Durch die Ausstreuung von Pflanzensamen und die Erwärmung der Atmosphäre durch die Explosion von Atombomben im Rahmen des Terraforming Projekts begannen ab 2009 wieder Pflanzen auf dem Mars zu wachsen. 2018 wurden erstmals Tiere auf dem Mars entdeckt, die Sandqualle - Mars - und der Schraubenwurm. Wie diese Tiere entstanden, ist unbekannt. Ende des 23. Jhdts wurde in der Nähe der 2246 zerstörten Stadt Vegas ein Wald gepflanzt, dessen Bäume innerhalb von 50 Jahren 100 m in die Höhe schossen. Durch die Zerstörung der Bergspitze des Otmanu durch einen Blitzschlag 2246 wurden die Tjork wiederbelebt. Mitte des 23. Jhdts gelang es Lyvia Braxton aus einer DNA-Kugel sogenanntes Altleben zu entwickeln. Damit gelang es nach und nach etwa 200 Milliarden alte Kerbtier-, Vogel-, Fisch- und wenigen Reptilienarten wiederzuerwecken. 2246 entstanden im Wald die ersten Korallenbäume. In künstlich angelegten Teichen und Seen entwickelten sich verschiedene Arten von Fischen und Amphibien. Der Wald erreichte bis zum Anfang des 26. Jhdt. enorme Ausmaße. Er verläuft nun von Phoenix weg an Elysium vorbei bis fast nach Bradbury. Außerdem wurden über die Jahrhunderte hinweg an strategisch günstigen Orten Bäume gepflanzt, um den Stürmen ihre Wucht zu nehmen.
Atmosphäre und Klima
Ca. 3,5 Milliarden Jahre vor unserer Zeitrechnung, zur Zeit der Hydree gab es eine Athmosphäre auf dem Mars, die aber in dieser Zeit zerfiel. Zum Zeitpunkt des Terraforming-Projekts Anfang des 21. Jhdts war die Atmosphäre sehr dünn. Die Luft bestand zu 95 Prozent aus Kohlendioxid, zu 2,7 Prozent aus Stickstoff und zu 1,6 Prozent aus Argon. Geringe Anteile an anderen Gasen waren auch enthalten. Die Temperatur schwankte in Äquatornähe von 20º Celsius am Tag bis zu -85º Celsius in der Nacht. Durch die Explosion mehrerer Atombomben im Rahmen des Terraforming Projekts und die Ausstreuung von Pflanzensamen heizt sich der Planet seit 2009 stetig auf und die Athmosphäre verdichtet sich. Durch die Erwärmung, die den Mars-Boden auftauen ließ, entstanden in den Jahren danach viele Treibsandlöcher und starke Stürme. Bis zum Jahr 2092 schritt das Terraforming langsam voran. Der Kohlendioxidgehalt auf dem Mars lag bei 90 %. Die Luft war nicht atembar. Die Außtentemperaturen schwankten zwischen +25º Celsius im Sommer am Tag und -80º Celsius im Winter bei Nacht. Ständige Gefahren für die Marsianer drohten durch Meteoriteneinschläge aufgrund der geringen Atmosphärendichte und durch Sandstürme und Erdbeben. Bis 2246 stieg der Luftdruck in Bodennähe auf 600 Hectopascal. Die Luft wurde für die Marsianer atembar. Durch strategisch genau geplante Pflanzungen widerstandsfähiger Büsche und Bäume und die Positionierung aufgetürmter Felsen verloren bis zum Anfang des 25. Jhdts die Marsstürme ihre Wucht und kommen nicht mehr bis in die Städte hinein. Sie werden meist an den Hindernissen gebremst und geschwächt, bevor sie die Siedlungen erreichen. In den Siedlungen können für die Zeit drohender Gefahr energetische Schutzwälle errichtet werden, die auch dem letzten aufwirbelnden Sturm den Garaus machen. Die zunehmende Bepflanzung sorgte zudem für besseren Gasaustausch und höhere Luftfeuchtigkeit. Regen ist noch nicht sehr häufig und intensiv, aber regelmäßig während des ganzen Peri, also der Sommerzeit. Im Aph - dem Winter - fällt Schnee in dicken weißen Flocken. Nachts herrschen im Peri Temperaturen von bis zu -30º Celsius außerhalb der Städte im Freiland und -15º Celsius in den Städten und in den ausgedehnten, Wärme speichernden Wäldern. Im Aph bis zu -70º Celsius. In den Frühlings- und Herbstphasen gibt es viele Stürme. Die Intensität des Sonnenlichts ist auf dem Mars geringer als auf der Erde.
Monde
Bevölkerung
Ca. 3,5 Milliarden Jahre vor unserer Zeitrechnung wurde der Planet von den Hydree bewohnt. Da sich zu dieser Zeit die Mars-Atmosphäre auflöste, flohen die Hydree durch das von ihnen errichtete Tunnelfeld zur Erde. Sie hinterließen jedoch viele auch im 26. Jhdt. noch erhaltenen Bauwerke und Maschinen. 2010 brach die BRADBURY im Rahmen der Mars Mission zum Mars auf. Das Schiff wurde in der Umlaufbahn des Mars vom Tunnelfeld gestreift und mußte auf dem Mars notlanden. Die überlebenden Mitglieder dieser "gescheiterten" Mars Mission (Gründer genannt) begannen den Planeten im Rahmen des mit der Mission gestarteten Terraforming Projekts neu zu besiedeln. 2246 zog sich eine Gruppe von Marsianern aus Vegas, die mit dem Gift der Tjork infiziert wurde, in den Wald zurück und lebt dort als Waldleute fortan in Symbiose mit den Käfern. Im 24. Jhdt löste sich wiederum eine Gruppe von den Waldleuten, die in das Noctis Labyrinthus zog und dort das Felsenvolk begründete. Bis zum Anfang des 26. Jhdts entstand eine 2,5 Millionen Menschen umfassende Population der Marsianer, 500 000 davon leben als Waldleute im Wald. Die Städter hatten ursprünglich nur 5 verschiedene Familiennamen, die auf die 5 Häuser zurückgingen. Nachdem die Gefahr der Inzucht durch einen zu geringen Genpool gebannt war, wurde es freigestellt sich einen eigenen Familiennamen zuzulegen. So entstanden ca. 10 000 freigewählte Familiennamen. Da die Häuser über ein hohes Ansehen und enorme Macht auf dem Mars verfügen, versuchten viele Menschen, die einen der freigewählten Nachnamen tragen, in den Dunstkreis eines Hauses zu gelangen. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten:
- 1. Den Status "dem Haus ... zugehörig" zu erhalten.
- 2. Von einem Haus adoptiert zu werden.
Sprache
Die Grundsprache der Marsianer ist englisch, jedoch veränderte sich die Sprache bis ins 26. Jhdt. Die Grammatikregeln wurden vereinfacht und auch eine neue Schreib- und Sprechweise eingeführt.
Wirtschaft
In den ersten Jahrhunderten gab es kein Wirtschaftssystem auf dem Mars. Der Überlebenskampf machte es notwendig, das alle an einem Strang zogen und jeder seine Arbeitskraft mit einbrachte. Im 23. Jhdt starteten erste Tauschhandel. Zum Anfang des 26. Jhdt gibt es mehrere große Wirtschaftsunternehmen, jedoch wurde keine Geldwährung eingeführt. Stattdessen werden auf einem Lebenszeitkonto geleistete Arbeitszeiten gesammelt. Dafür kann man sich über den Standard hinausgehende Dinge, wie bei einem Tauschhandel "leisten". Das ermöglicht die Anschaffung von ausgefallenen "Luxusgütern", von denen es allerdings Anfang des 26. Jhdts nicht sehr viele gibt. Wer fleißig ist, kann Karriere machen, wer nicht, der wird Ladenbesitzer, Barmixer, oder läßt sich von seiner Familie durchbringen. Not leiden muß niemand, jeder hat Anspruch auf eine Mindestversorgung. Die Gesellschaft ist ein geschlossenes soziales System, das keinen Kapitalismus duldet. Es gibt keine Einzelpersonen, die "Multimillionäre" werden konnten. Die Häuser und die großen Wirtschaftsunternehmen haben natürlich gewaltige Zeitkonten, doch diese werden gemeinschaftlich verwaltet und oft genug Arbeitskraft ohne Gegenleistung investiert, beispielsweise in die Forschung oder auch im Rat. Wer ein gut gefülltes Arbeitszeitkonto hat, kann sich in ein Firmenzeitkonto einkaufen und damit Teilhaber werden. Die Unternehmen Mareti, Nortica und Planetid streben es an, wie die Häuser in den Rat aufgenommen zu werden, jedoch konnten sie bisher dafür noch keine Mehrheit im Rat und unter der Bevölkerung aufbringen.
Politik
Nach der Bruchlandung der Gründer 2010 auf dem Mars versuchte Han Suo Kang als Missionsleiter diktatorisch über die anderen zu bestimmen. Er wurde jedoch schon wenig später von den anderen Menschen unter der Führung von John Carter gestürzt. Von da an wurde über alle Entscheidungen demokratisch abgestimmt. Eine wichtige Entscheidung, die 2014 getroffen wurde war, daß alle Nachfahren, die Nachnamen der Mütter tragen um den Genpol eindeutig zu klassifizieren. Aus diesen 5 Nachnamen gingen schließlich die 5 Häuser hervor. Als sich die Marsgemeinschaft vergrößerte, wurde als Regierungsform die demokratische Oligarchie gewählt. Ein Rat wurde geschaffen, der sich aus einem Mitglied jedes Hauses zusammensetzt. Der Rat wurde demokratisch gewählt. Ihm stand die Präsidentin vor. Sie war seit jeher eine Frau aus dem Haus Tsuyoshi und wurde ebenfalls vom Volk gewählt. Die erste Präsidentin war Ichíban Tsuyoshi. Der Rat befand sich lange Zeit in Bradbury, zog aber in das Akinat-Gebäude der Zentralstadt Elysium um. Neben den Ratsmitgliedern nehmen auch deren Berater an den Versammlungen teil. Anfang des 26. Jhdts versuchten die großen Wirtschaftsunternehmen (Mareti, Nortica, Planetid) als eigenes Haus einen Sitz im Rat zu erhalten. Entsprechende Anträge wurden jedoch bisher abgelehnt. 2522 gab es entscheidende Veränderungen in der Mars-Politik. Auf Verlangen Maya Joy Tsuyoshis wurde das Präsidentenwahlverfahren geändert, so daß sich nun aus jedem Haus ein Kandidat zur Präsidentenwahl gestellt, dieser konnte zudem männlich sein. Außerdem ließ Maya Joy Tsuyoshi das Amt der Friedenssprecherin der Waldleute mit Sitz im Rat einrichten. Aufgrund einer Gesellschaftskrise wurde im September 2522 der Rat von Maya Joy Tsuyoshi aufgelöst und vorübergehend Leto Jolar Angelis als alleinregierender Militärpräsident eingesetzt.
Ratsvorsteher und Präsidenten seit der Gründung von Bradbury
- Ichíban Tsuyoshi (1. Ratsvorsteherin)
- Lerimeé Ashiro Tsuyoshi (???? - 2492)
- Vera Akinora Tsuyoshi (2492 - ????)
- Cansu Alison Tyusoshi (???? - 2522)
- Maya Joy Tsuyoshi (2522 - Sept. 2522)
- Leto Jolar Angelis (Sept. 2522 - ????)
Kultur und Gesellschaft
In den Anfangsjahren nach dem Absturz der BRADBURY waren die Gründer gezwungen, in einer engen Gemeinschaft zu leben. Auch in den folgenden Generationen lebten wegen der mangelnden Atemluft viele Menschen in auf engstem Raum. Dadurch entstand eine Gesellschaft, die auf Gemeinschaft beruht. Das hat sich bis ins 26. Jhdt nicht verändert. Für sich allein lebt niemand; Familie und Freunde wohnen größtenteils unter einem Dach. Kinder werden wie schon zu Zeiten der Gründer in einer Krippe gemeinsam erzogen; schon im Krabbelalter werden sie in die Krippe gebracht, wo sie die ersten sozialen Bindungen eingehen und mit wachsendem Alter Bildung und schließlich Ausbildung erhalten. Der technische Standard erlaubte zwar ein "Online-Fernstudium" von zu Hause aus, aber das würde zur Isolation und übersteigertem Individualismus führen. Die berufliche Ausbildung erfolgt als Training-on-the-Job, es wird gleichzeitig gelernt und gearbeitet. Vertraglich festgehaltene Arbeitszeitregelungen gibt es keine. Mit Ausnahme der "geschenkten Sols" sind Arbeit und Freizeit fließend, die jeder selbst bestimmt; es gibt keine Wochentage oder Monate, und die Uhrzeit nach Stunden zu bestimmen ist nicht von besonderer Bedeutung. Irdische Wörter wie "Stress", "Hektik", "Stau", "Überarbeitung" oder "Demotivation" gibt es im modernen marsianischen Idiom nicht mehr. Obwohl die Marsianer in einer engen Gemeinschaft lebten, schätzten sie die Freiheit und Weite, die sie durch die großen unbesiedelten Landstriche des Mars gewohnt sind. Um eine Höflichkeitsform herzustellen wurde ein Kunstwort aus den englischen you und they geschaffen, das dem deutschen Sie entspricht. Außerdem bürgerte es sich ein eine hochrangige oder ältere Frau als "Dame" und einen hochrangigen älteren Mann als "Herr" anzusprechen. Ansonsten wird man mit dem Vornamen angeredet. Die Anrede mit dem Nachnamen ist unüblich, da über 90% der Städter nur 5 verschiedene Nachnamen tragen. Nur 10 % der Stadtbewohner tragen selbstgewählte andere Nachnamen. Die modernen Marsianer verstehen es zu feiern; sie haben Musik und Malerei wieder oder neu entdeckt, es gibt Bildhauer (z.B. Royok Luiz), Modeschöpfer, Kunstschmiede, Schriftsteller und Dichter, allesamt hoch angesehen. Abgespalten von den Städtern leben seit 2246 die Waldleute in einer Gemeinschaft im Wald friedlich in Symbiose mit der Natur und den Tjork. Mitte des 23. Jhdts gab es einen von Rondo Gonzales angezettelten Krieg zwischen den Bewohnern von Phoenix und den Waldleuten, den sogenannten Bruderkrieg. Anfang des 25. Jhdts hatten sie Botschafter in allen Städten des Mars. Diese zogen sich vollständig aus den Städten zurück als 2504 die von Jarro Fachhid Gonzales veranlaßte Entführung von John Carter Tsuyoshi den Waldleuten angelastet wurde und es fast zu einem neuen Krieg kam. Die Waldleute befreiten den Entführten und brachten ihn unbeschadet zurück, jedoch war das Verhältnis zwischen Waldleuten und Städtern seit damals sehr gespannt und artete nach dem Ausbruch der Geosiphon-Seuche und der Inbesitznahme, sowie die Rodung eines Teil des Waldes durch die Städter im September 2522 in einen Krieg aus, bei dem viele Menschen ihr Leben ließen. Erst ein Erdbeben Ende September 2522 konnte den Krieg beenden.
Mode
In den ersten Jahrhunderten nach der Landung der Gründer war die Kleidung eher zweckmäßig als schön. Anfang des 26. Jahrhunderts tragen die Städter im Sommer tagsüber nur leichte Bekleidung aus synthtisierter Spinnenseide, da die Temperaturen stets angenehm und das Wetter fast immer schön ist. Die Stoffe sind seidig glänzend und leicht, oder fester und lederähnlich, ganz wie es dem Geschmack beliebt. Hosenanzüge sind stets passformgenau und eng, Röcke zumeist kurz. Kopfhaare werden modisch getragen, von hüftlang bis streichholzkurz und nicht selten bunt gefärbt. Die Waldleute, bedeutend kälteresistenter, tragen teilweise noch dünnere Fähnchen am Leib. In der Stadt tragen sie meist lange Kutten.
Waffen
Nachdem die einzigen zwei Pistolen, die Han Suo Kang mit auf den Mars brachte, zerstört wurden, gab es bis zur Mitte des 23. Jhdts eigentlich keine Waffen mehr. Ende des 21. Jhdts wurden in der Station der Hydree verschiedene Waffen gefunden, darunter die Artefakt-Waffe. Allerdings entschied man sich, diese Waffen aufgrund der Gefährlichkeit unter Verschluß zu halten. Der Artefakt-Waffe geriet so Mitte des 23. Jhdts in die Hände von Rondo Gonzales, der damit den Untergang von Vegas in Gang setzte. Nach diesem Ereignis und der Abspaltung der Waldleute von den Städtern begann man mit der Waffenforschung insbesondere, um einem Krieg mit den friedlichen Baumsepartisten vorzubeugen, der tatssächlich 2262, von Rondo Gonzales angezettelt, ausbrach. In dessen Verlauf wurde die Baummutter getötet und Gonzales zum Selbstmord getrieben. Nach dem sogenannten Bruderkrieg wurden die Waffen trotzdem nicht zerstört, sondern weiterentwickelt. Direkte Gründe dafür gab es nicht, jedoch könnte es irgendwann mal eine Bedrohung geben, sei es von den Waldleuten oder von Erd-Menschen, die zum Mars fliegen, um Besitzansprüche zu erheben. Ein Verbot wäre unsinnig, da ein Großteil der marsianischen Bürger auch heute noch für die Existenz und den Besitz von Waffen ist.
Städte
Ca. 3,5 Milliarden Jahre vor unserer Zeitrechnung, zur Zeit der Hydree, gab es prächtige Städte auf dem Mars. Als die Hydree vom Mars flohen, blieben diese leerstehend zurück. Nachdem 2010 die Gründer in der BRADBURY zum Mars kamen, begannen sie das Raumschiff auszuschlachten und daraus die Siedlung Bradbury zu erbauen. Diese blieb bis ins 22. Jhdt die einzigste Siedlung auf dem Mars. Erst im 22. Jhdt begann man mit der Errichtung neuer Siedlungen. So entstanden Vegas, Hope, Utopia und Elysium. 2246 wurde Vegas durch den Einsatz der Artefakt-Waffe zerstört. Die überlebenden Bewohner errichteten in einer Talsenke in der Nähe von Vegas die Stadt Phoenix. 2246 spalteten sich die Waldleute von den Stadtmenschen ab und gründeten eine Baumsiedlung im Wald. Im 26. Jhdt. haben sich die ehemals kleinen Siedlungen zu Ballungszentren mit insgesamt ca. 2 Millionen Menschen entwickelt. Die Bunkerbauten der Frühzeit wurden abgelöst von Turmbauten und diese wiederrum von modernen Spindelbauten. Ein Teil der Bunker existiert heute noch, genauso wie die die spiralenförmig aufgezogenen Türme. Die meisten Gebäude wurden aber im Laufe der Zeit recycelt. Vollautomatische Wohnanlagen mit sprachgesteuerter Technik bieten viel Bequemlichkeit. An markanten Punkten stehen nachgebaute Luftaufbereitungsanlagen der Hydree. Energiespeicher dienen der Wärmeerzeugung und der Wiederaufbereitung. Die Städte sind so angelegt, dass genügend Raum für Begrünung vorhanden ist, dass alles möglichst luftig, weiträumig und vor allem atmosphärisch wirkt. Die Pflanzen innerhalb der Städte sind zum Teil selbstbestäubend, aber es gibt inzwischen auch Nektarvögel und Insekten, die eine Art Symbiose mit den Pollenspendern eingingen. Momentan kann sich jede Stadt durch ausgedehnte landwirtschaftliche Flächen am Stadtrand selbst versorgen. Die Hauptstadt des Mars ist Elysium. Hier befindet sich der Sitz des Rates. Im Wald gibt es mehrere Siedlungen, in denen insgesamt etwa 1/2 Millionen Menschen leben. Außerdem existiert im Noctis Labyrinthus noch eine kleine Siedlung, in dem das im 24. Jhdt von den Waldleuten abgespaltene Felsenvolk lebt. 2522 wurde die Stadt Utopia bei zwei schweren Erdbeben zu 2/3 zerstört.
Industrie
In den ersten Jahrzehnten nach der Ankunft der Gründer 2010 begannen die Marsianer mit dem Aufbau von hydroponischen Gärten zur Lebensmittelgewinnung und dem Aufbau von Minen und Fabriken zur Herstellung dringend benötigter Güter. Danach geriet die Industrie ins Hintertreffen. Erst im 24. Jhdt begann eine "industrielle Revolution" durch die Erforschung von Speichersystemen und Datenkristalle auf Siliziumbasis und Maschinen der Hydree, die in der Quelle des Zeitstrahls gefunden wurden. Nach mehreren Jahrzehnten der Forschung fand man heraus, wie man die Technologie der Hydree mit der irdischen Technologie verknüpfen konnte. So gelang es das Kompakt-Granitium und Antriebe auf Kohlenstoff/Wasserstoffbasis und Silizium/Wasserstoffbasis herzustellen. Später gelang es Solar- und vor allem Windenergie in winzigen Speicherelementen für Nacht und Winter zu erhalten.
Raumfahrt
Die Raumfahrt steckt auf dem Mars Ende des 25. Jahrhunderts noch in den Kinderschuhen. 2484 wurden erstmals zwei Sonden auf Phobos und Deimos abgeschossen. 2506 startete ein verkleinerter Prototyp des Raumschiffs erstmals ins All. 2507 begann die Erd-Mission, bei der das erste interstellare Raumschiff, die CARTER zum Erdmond startete und dort eine Mondstation errichtete, die seitdem ständig besetzt ist. In regelmäßigen Abständen wird die Besatzung dieser Mondstation ausgetauscht.
Infrastruktur
Von 2010 bis Ende des 22. Jahrhunderts erfolgte die Fortbewegung nur mit Rovern, bzw. roverartigen Fahrzeugen wie dem Pferch. Eine Infrastruktur war nicht nötig, da es nur eine Stadt gab und diese hermetisch von der Außenwelt abgeschnitten war. Anfang des 23. Jhdts., als die Luft im Freien atembar geworden war, begannen die Marsianer Luftschiffe zur Fortbewegung über große Strecken zu entwickeln. Mitte des 23. Jhdts entwickelte Raban Tsuyoshi den Slider. Das Straßennetz ist Anfang des 26. Jahrhunderts innerhalb der Städte schachbrettartig aufgebaut. Die Häuser sind durch Magnetfließbänder verbunden. Durch die Stadt kann man in kleinen Solarflitzern oder in Taxikabinen, die sich auf unterirdisch verlegten Magnetbahnen bewegen fahren. Über den Städten schweben Luftschiffe und Gleiter. Kleinere Transporter in 20 m Höhe zwischen den Häuserschluchten, große mit Druckkabinen ausgestattete Luftschiffe und Regierungsgleiter in 200 bis 1000 m Höhe. Für den Bodenüberlandverkehr werden große, schwere Gefährte, die auf Basis der Rover zu schnellen, geräumigen Panzern entwickelt worden waren oder modernisierte 4-sitzige Rover für kurze Ausflüge eingesetzt. Sämtliche Gefährte sind zweckmäßig konstruiert und unterscheiden sich nicht großartig in Aussehen und technischer Ausstattung. Sie sind auch nicht Eigentum eines Einzelnen, sondern gehören zur Familien- oder Firmenausstattung. Präsidialfahrzeuge haben einen Diebstahlschutz. Sie senden bei einer unerlaubten Nutzung ein Peilsignal aus. Zwischen Elysium und der am weitesten entfernten, im Norden gelegenen Stadt Utopia nutzte man bis September 2522 die Bahnstrecke der Hydree. Die Kabine flitzte ca. zehnmal am Tag zwischen den beiden Städten hin und her. Die übrigen vier Städte liegen nur wenige hundert Kilometer voneinander entfernt und sind mit Überlandfahrzeugen oder Luftschiffen rasch erreichbar. Im September 2522 wurde die Bahnstrecke der Hydree infolge eines schweren Erdbebens vollständig zerstört.
Fortpflanzung
Die ersten zwei Generationen der Marsianer wurden ausschließlich durch natürliche oder künstliche Befruchtung gezeugt. Danach wurde es möglich Kinder in vitro auszutragen. Das bedeutet, daß eine Frau eine befruchtete Eizelle eingesetzt bekommmt. Die Eizellen und das Sperma stammen aus Laborbeständen der BRADBURY. Sie wurden eigentlich zu Forschung mitgebracht. Durch die In-vitro Methode konnte der Genpool erheblich vergrößert und Mißbildungen vermieden werden. Die obersten Mütter der Häuser führten Listen über jede einzelne Geburt, um Inzucht zu vermeiden. Wer ein "Invitro" ist und wer natürlich gezeugt wurde, wurde geheim gehalten, um eine Zwei-Klassen-Gesellschaft zu verhindern. Anfang des 26. Jahrhunderts sind Schwangerschaften durch In-vitro und künstliche Befruchtungen nur noch sehr selten. Es überwiegt die natürliche Befruchtung. Trotzdem erfahren weder Ehemann noch die Kinder selbst, ob sie tatsächlich genetisch miteinander verwandt sind oder nicht. Das strenge Stillschweigen der Mütter und Labors gehört zum höchsten Ehrenkodex der Mars-Gesellschaft und wird so gut wie nie gebrochen. Alle Geburten werden in einem Zentralregister von einer Hüterin festgehalten.