Überblick | ||
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Serie: | Maddrax-Heftserie (Band 634) |
Romanbewertung: |
Zyklus: | Amraka (Zyklus) | |
Titel: | Heimkehr einer Legende | |
Text: | Michael Edelbrock | |
Cover: | Mario Heyer | |
Erstmals erschienen: | 04.05.2024 | |
Personen: | Matthew Drax, Aruula, Haaley (Person), Mi'al, Roch, Dak'kar (Person), Vera'nil, Grao'sil'aana, Gal'hal'ira, Kat'miin, Maaria As'kott, Amaaia, Jenno Moose, All'ec, Chevalier, Mariuus, Wiltord, Chakpaakat, Ledroux, Lavalle, Diandro, Gilbeeto | |
Handlungszeitraum: | 2528, 2533, 2554 | |
Handlungsort: | Macapá, Community Macapá, Kourou, Französisch-Guayana, BASTILLE, Yutaan, Cancún, Chichén Itzá | |
Zusätzl. Formate: | E-Book | |
Schlagworte: | Kukulkan, Maya-Mythologie, Chichén Itzá, Kourou, Schlangenmenschen, Aruula, Haaley, Mi'al, Nosfera, Cenote |
Was haben die Nosfera in Waashton vor? Diese Frage lässt Matt Drax keine Ruhe. Über Funk kann er die Freunde nicht warnen; die Entfernung ist zu groß. Also muss er dorthin aufbrechen, auch wenn die Nosfera bereits einen großen Vorsprung haben.
Eine zweite Frage ist: Wie konnte Clauzer, der Anführer der Blutsauger, die nun plötzlich kein Blut mehr zu benötigen scheinen, Haaleys Attacke überleben? Irgendetwas muss durch die Lymphozyten-Impfung mit den Nosfera passiert sein, und Matt will es herausfinden. Dazu gilt es, eine lange Reise anzutreten...
© Bastei-Verlag
Handlung
Ein alter Geschichtenerzähler weiht die Kinder am Lagerfeuer in die mythologischen Hintergründe des Dorfes ein und erzählt von der gefiederten Schlange Kukulkan (einer mythologischen Maya-Gottheit, die mit Quetzalcoatl der Azteken verwandt ist). Dieser Erzählstrang wird immer wieder in die Handlung eingeflochten und gibt der Geschichte eine andere Perspektive.
Matt besucht die Community in Macapá. In Gesprächen fällt ihnen auf, dass Clauzers Tod nur vorgetäuscht war. Die Daa'muren sind gegen die mentale Beeinflussung der Nosfera (scheinbar) immun, Menschen jedoch nicht. Matthew und sein Team brauchen gegen die nach Waashton ziehenden Nosfera unbedingt Unterstützer, die sich deren mentaler Beeinflussung widersetzen können. Miki Takeo wäre als Androide gegen deren Beeinflussung immun, doch sie können ihn über die Entfernung von 8.000 km nicht kontaktieren. Von der Station in Kourou aus würde das hingegen gehen. Also brechen sie mit ihrer Fähre und PROTO an Bord zum 600 km entfernten Kourou auf.
Der alte Mann erzählt vom geflügelten Schlangengott Kukulkan, der es bedauerte, dass niemand seine Schönheit preist. Die vom Schöpfergott erschaffenen Menschen - zunächst aus Ton und dann aus Holz - entsprechen nicht seinen Erwartungen. Schließlich wurde eine neue Menschheit aus Mais und aus dem Blut des Schöpfergottes geschaffen, die den Schlangengott tatsächlich preisen und loben konnte. Wieder war er unzufrieden, denn die Mais-Menschen wurden nicht alt und konnten keine Kinder bekommen. Das soll Kukulkan sie nun lehren. Als Schlange häutet er sich und kroch als kleinere Schlange daraus hervor.
Matt, Aruula und Haaley erreichen Kourou, doch die Bewohner entern ihr Schiff und nehmen sie gefangen.
Eine Rückblende ins Jahr 2528 erzählt von der Inscher Roch, der Tochter von Benedict Serpon, dem Comm‘deurs der Abschussbasis BASTILLE. Sie wusste von der Hilfe durch Fremde, die ihnen geholfen hatten, die alte Technik ihrer Vorfahren zu verstehen: Matthew Drax, Xij Hamlet und Miki Takeo. Doch Xij wurde von dem Stamm der Unsichtbaren entführt und sollte einer riesigen Schlange geopfert werden - was von ihren Gefährten verhindert wurde. Miki Takeo schlug der Schlange, die in einem alten Bunker im Dschungel hauste, den Kopf ab. (MX 327) Zu diesem Bunker war Roch nun unterwegs. Und tatsächlich lag dort der Kadaver einer riesigen Schlange. Sie betrat den Bunker, um Gerätschaften und Datenträger zu finden. Doch alles war von der Schlange zerstört worden. Dort wurde Roch von etwas Schlangenartigem angesprungen, das in ihrem Mund verschwand.
Zurück in der Gegenwart tritt den Gefährten eine Frau in den Vierzigern und weißem Laborkittel entgegen: Es ist Roch, die sie teilnahmslos angeblickt und Matt nicht wiedererkennt. Sie sollen weggesperrt werden, als ein älterer Mann (Wiltord) aus der Menge tritt und Matt wiedererkennt. Daraufhin werden ihnen die Fesseln abgenommen, aber die Fähre wird konfisziert.
Der Geschichtenerzähler setzt seine Erzählung von der gefiederten Schlange fort: Es freute den Schlangengott, dass die Mais-Menschen ihm schmeicheln und allerlei für ihr Wohlergehen von ihm erbaten. Doch er wollte nicht ihr Diener sein. Um sie besser verstehen zu können, verwandelte er sich und wollte als Mensch leben. Er verschwand dazu im Mund einer jungen Frau, um in ihr zu leben. Doch als er später ihren Körper wieder verlassen wollte, gelang es ihm nicht. Nun musste er auch das Altern kennen lernen.
Haaley belauscht das Gespräch zweier Dorfbewohner, die feststellen, dass Roch unter dem Einfluss des kahlköpfigen Chakpaakat steht. Der will Wiltord aus dem Weg räumen. Haaley folgte den verdächtigen Männern und Frauen in den Dschungel. Wiltord wird zu Chakpaakat in die unterirdischen Silos gebracht.
In einer erneuten Rückblende ins Jahr 2533 wird erzählt, dass Roch das Gefühl der Wärme auf ihrer Haut genoss, während sie im Kühlen eher steif und zurückhaltend wurde. Sie war schwanger, aber sie verriet nicht, wer der Vater war. Wie sie sich verhielt und sprach, deutet darauf hin, dass sie nicht mehr sie selbst war. Sie suchte etwas, dass sie fasziniert und sie ablenkt: „Etwas, das schön ist nur um der Schönheit Willen.“ Das erinnert an die Legende des Geschichtenerzählers. Nach dem Tod ihres Vaters nimmt Roch andere Menschen in Kourou auf, solche, die sie verehrten.
Wieder in der Gegenwartserzählung kommt Matt mit Leuten ins Gespräch, die ihn von damals noch kennen. Ein Mann mit Narbe im Gesicht (Lavalle) erklärt ihm, dass Roch sich sehr verändert hat. Er meint, dass etwas Böses in ihre Gemeinschaft hineingekommen wäre: ein Kult, der die Atombomben anbetet. Und aus ihren Reihen würden immer wieder Leute verschwinden. Haaley gesellt sich zu ihnen und erklärt von der Entführung Wiltords und dass sich irgendwelche Unsichtbaren versammeln würden. Die Kultisten, die vor 23 Jahren vertrieben worden waren, leben nun mitten unter ihnen. Die Widerständler stürmen das Silo , um Wiltord zu retten. Dort finden sie eine Langstreckenrakete, auf die der Körper einer gewaltigen Schlange aufgemalt ist. Es kommt zu einem Kampf mit den Kultisten, bei dem Roch, die eine Federkrone trägt, mehrfach getroffen wird. Die Kultisten sind besiegt. Rochs Tocher Mi'al kommt weinend hinzu und will den Leichnam ihrer Mutter für die Bestattung vorbereiten. Die Funktechnik des Kontrollzentrums – das ursprüngliche Ziel der Reise - funktioniert nicht mehr, sodass sie Miki Takeo nicht anfunken können. Es bleibt ihnen nichts anderes übrig, als mit dem Schiff weiter zu fahren. Aruula fällt während der Fahrt auf, dass eine der Vorratskisten mit eingelegten Grünfröschen geöffnet war. Sie stellen fest, dass sich Mi'al an Bord geschmuggelt hat. Die BASTILLE können niemals mehr ihre Heimat sein, wie sie teilnahmslos meint.
Der alte Geschichtenerzähler setzt seine Erzählung von Kukulkan fort, der als schwangere Frau in einem Dorf im Dschungel lebte. Der Gott der Geburt und Wiedergeburt fragte sich, ob er erst sterben müsse, um endlich von dem menschlichen Körper befreit zu werden. In Gestalt der jungen Frau verlässt er das Dorf, um allerlei Abenteuer zu bestehen. Aber sie starb nicht, weil so viel Göttliches in ihr war. Schließlich fand er/sie in einer Höhle einen riesigen Jaguar: Tescatlipoca, seinen Bruder, den Jaguar-Gott, der ihm ebenbürtig war und ihn tötete.
Haaley steuert das Boot - mit den Füßen auf den Kontrollen - an der Küste entlang nach Westen und langweilt sich. Sie verlässt ihren Posten und trifft Mi'al an der Bugreling. Sie hört sie flüstern, dass sie den Ozean vermisst und „in diesem engen Körper“ gefangen ist. Am nächsten Morgen stellt Matt fest, dass der Kompass manipuliert wurde und dass Schiff einem anderen Kurs folgt. Mi'al zieht eine Pistole aus ihrer Jacke hervor und lässt die andern sich gegenseitig fesseln. Schließlich stoppt sie den Motor und verlässt das Schiff mit PROTO – und Haaley. Matt und Aruula können sich befreien. Sie sind 1.500 km von Kurs abgekommen und in Yucatán gelandet. Hier waren sie früher schon einmal gewesen und hatten den Angriff der Schlangenmenschen erlebt, die Schlangen mit libellenartigen Flügeln auf ihren Schultern trugen. (MX 329) Also ist das nächste Ziel Cancún, das Dorf der Schlangenmenschen.
Die mythologische Erzählung geht weiter: Kukulkan war gestorben und gebar sich neu als gefiederte Schlange. Seinem Bruder stahl er die Augen und füllte dessen Höhle mit rotem Lehm. Doch die wütende Hitze Tescatlipocas machte aus dem Lehm (rote) Diamanten, die er als Augen benutzen konnte. Später bemerkte der Schlangengott, dass sich etwas aus fremden Sphären nähert: der große Kaiman, der mit kristallgrünen Schuppen bedeckt war. Diesen bekämpfte er, um die Schöpfung zu schützen und riss viele Schuppen vom Körper des schlafenden Kaimans ab und verstreute sie in einem grünen Regen über das Land. Dann prallte der Kaiman auf, und es entstand eine Welle aus Feuer und Wasser und zerstörte alles. Der Himmel war schwarz geworden und die Schlange kroch in den tiefen Ozean, um das Ende der Schönheit nicht mit ansehen zu müssen. - Der Erzähler macht deutlich, dass damit das Zeitalter der Mais-Menschen zu Ende gegangen war und nun etwas Neues entstehen sollte. Doch als der Schlangengott aus dem Ozean zurückkehrte, war die Welt eine andere geworden: Die alten Götter waren tot - bis auf seinen Bruder, den Jaguar-Gott. Doch auch dessen Haut war zu Asche verbrannt. Und er selber hatte nun keine Federn und Flügel mehr.
Matt und Aruula finden das Dorf Cancún, das sich verändert hatte. Sie werden von bewaffneten Männern und Frauen empfangen, die Maya-Schmuck sowie geflügelte Schlangen auf ihren Schultern tragen. Matt trifft alte Bekannte wieder und bittet um Hilfe. Aruula führt Matt zu einem Baum, an dem ein alter Mann sitzt, um den sich Kinder scharen: Er ist der Geschichtenerzähler. Die hiesigen Maya haben also eine eigene Legende über Christopher-Floyd. Aruula stellt den Transfer her, dass Kukulkan andere Menschen übernehmen kann, so wie scheinbar Rochs Tochter Mi'al. Der Geschichtenerzähler weiß, dass der Schlangengott zu seinem größten Tempel will, der Stufenpyramide in Chichén Itzá. Für Matts Reise dorthin stellen ihm die Einwohner eines ihrer Fahrzeuge und sechs Krieger als Begleitung zur Verfügung. Sie erreichen die Pyramiden und finden auch PROTO wieder, umgeben von zahlreichen maskierten Verzerrten, die diesen bewundern. Matt und Aruula verkleiden sich und suchen nach Haaley. Gilbeeto und seine Krieger sollen dafür für eine Ablenkung sorgen. Auf der Spitze der Pyramide schlägt ein verzerrter Hohepriester einem Mann den Kopf ab, um ihn der Schlange zu opfern. Mi'al und Haaley stehen still dabei. Matt und Aruula steigen unbemerkt auf der Rückseite des Tempels hoch und folgen ihnen ins Tempelinnere. In einer von Fackeln erhellten Höhle versucht Matt, ein Tötungsritual zu unterbrechen. Doch Haaley rammt Mi'al ein Messer ins Herz. Aus der geöffneten Brust windet sich eine Schlange und verschwindet in einem Abgrund. Der Hohepriester setzt Harley daraufhin ihr Knochenmesser an den Hals. Währenddessen werden Matt und Aruula gefesselt und Haaley erklärt ihnen, dass sie von Mi'al gebeten wurde, sterben zu können. Da Haaley jedoch kein Interesse dran hatte, auch geopfert zu werden, entwindet sie sich dem Griff des Hohepriesters. Der Verzerrte versucht immer noch, Haaley mit ihrem Messer umzubringen, als sie diesen über den Rand der Pyramidenplattform hinaus schleudern kann. Endlich kommt die erhoffte Ablenkung von Gilbeeto und seinen Kriegern, sodass sie zu PROTO eilen und den Heimweg antreten können. Auf der Rückfahrt wundert sich Matt über allerlei Ungereimtheiten in dem verwickelten Geschehen. Haaley erzählt Matt, dass Mi‘al ihr ihre eigene Geschichte erzählt hatte - die ja eigentlich die Geschichte von Kukulkan ist. Aruula glaubt ihr, doch Matt bleibt skeptisch und sucht nach einer rationalen Erklärung.
In Cancún betreten sie endlich wieder ihre Fähre. Über Funk hören sie einen verstümmelten Notruf von Miki Takeo. Daraufhin machen Sie sich unverzüglich auf den Weg nach Sub‘Sisco.
Im Epilog berichtet ein Junge dem Geschichtenerzähler von Matthews und Aruulas Erzählungen zu den Vorkommnissen. Diese werden zu einem weiteren Teil der Legende ihrer Dorfgemeinschaft werden. Der Alte erwähnt, dass die alten göttlichen Erwecker nach neuen Körpern suchten und die Schlangen veränderten, „bis sie so wurden, wie wir heute sind“.