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Mars

Aus Maddraxikon
(Weitergeleitet von Roter Vater)

Dieser Artikel wurde in die Liste der Exzellenten Artikel aufgenommen.


Der Mars ist die Heimat der menschlichen Marsianer und der sogenannte Rote Planet. Er ist der vierte Planet unseres Sonnensystems, von der Sonne aus gesehen. Die Hydree nannten ihn Rotgrund und die Landfläche Trockenrotgrund. Die Marsianer nennen den Planeten Roter Vater.

Beschreibung

→ Karte zum Mars im Jahr 2550, wissenschaftlich aufbereitet nach dem Projekt MAPDRAX

Physikalische Daten

Der Mars ist, von der Sonne aus gesehen, der vierte Planet in unserem Sonnensystem und der äußere Nachbar der Erde. Er zählt zu den erdähnlichen (terrestrischen) Planeten.

Der Mars ist mit einem Durchmesser von knapp 6800 Kilometern etwa halb so groß wie die Erde und nach Merkur der zweitkleinste Planet des Sonnensystems. Mit einer durchschnittlichen Entfernung von knapp 228 Millionen Kilometern ist er rund 1,5-mal so weit von der Sonne entfernt wie die Erde.

Wegen seiner orange- bis blutroten Farbe wurde er nach dem römischen Kriegsgott Mars benannt und wird oft auch als der Rote Planet bezeichnet. Diese Färbung geht auf Eisen(III)-oxid-Staub (Rost) zurück, der sich auf der Oberfläche und in der Atmosphäre verteilt hat.

Er besitzt zwei kleine, unregelmäßig geformte Monde: Phobos und Deimos (griechisch für Furcht und Schrecken).

Die Schwerkraft beträgt ein Drittel der Erdschwerkraft.

Zeit

Der Mars rotiert in rund 24 Stunden und 37 Minuten einmal um die eigene Achse. In Bezug auf seinen Lauf um die Sonne ergibt sich daraus ein Marstag von knapp 24 Stunden und 40 Minuten, der auch Sol genannt wird. Da die Rotationsachse des Planeten um 25°  12' gegen die Bahnebene geneigt ist, gibt es, wie auf der Erde, Jahreszeiten. Sie dauern jedoch fast doppelt so lang wie die irdischen Jahreszeiten, da ihnen das Marsjahr mit 687 Tagen zugrunde liegt. Zudem sind sie unterschiedlich lang, da die Bahn des Mars um die Sonne elliptischer ist als die der Erde. Ein Marstag dauert nur unwesentlich länger als ein Erdentag, ein Marsjahr dauert ungefähr zwei Erdenjahre.

Die Zeitrechnung der Marsianer beginnt mit der Landung der BRADBURY auf dem Mars 2010.

Siehe: Zeitrechnung der Hydree und Hydriten

Siehe: Zeitrechnung der Marsianer

Landschaften

Auf dem Mars gibt es Berge von 20 km Höhe, Schluchten von mehreren 1000 km Länge und mehreren 100 km Breite und Krater mit einem Durchmesser von mehr als 300 km. Die Südhalbkugel ist durch Millionen Einschläge zernarbt, die Nordhalbkugel weist eindrucksvolle Landschaftstypen auf.

Bekannte Landschaften:

Berge und Gebirge

Wasserversorgung

Durch das Terraforming wurden auch wieder verschiedene Wasserreservoire in Gang gesetzt. Diese dienen zur Versorgung der Bevölkerung und der (weiteren) Belebung der toten Zonen.

Bekannte Wasserreservoire:

Flora und Fauna

Vor etwa 3,5 Milliarden Jahren, zur Zeit der Hydree war der Mars überwiegend von Wasser bedeckt. Es gab ein florierendes Ökosystem mit vielen Lebewesen und Pflanzen. Vor etwa 3,49 Milliarden Jahren zerfiel die Atmosphäre des Mars. Das Wasser verdunstete oder wurde zu Eis, das Leben verging und der Mars wurde zur roten Wüste.

Durch die Ausstreuung von Pflanzensamen und die Erwärmung der Atmosphäre durch die Explosion von Atombomben im Rahmen des Terraforming-Projekts begannen ab 2009 wieder Pflanzen auf dem Mars zu wachsen. 2018 wurden erstmals Tiere auf dem Mars entdeckt, die Sandqualle und der Schraubenwurm. Wie diese Tiere entstanden, ist unbekannt.

Ende des 23. Jahrhunderts wurde in der Nähe der 2246 zerstörten Stadt Vegas der Wald gepflanzt, dessen Bäume innerhalb von 50 Jahren 100 Meter in die Höhe schossen. Durch die Zerstörung der Bergspitze des Otmanu durch einen Blitzschlag 2246 wurden die Tjork wiederbelebt. Mitte des 23. Jahrhunderts gelang es Lyvia Braxton, aus einer DNA-Kugel sogenanntes Altleben zu entwickeln. Damit gelang es nach und nach, etwa 200 alte Kerbtier-, Vogel-, Fisch- und wenige Reptilienarten wiederzuerwecken. 2246 entstanden im Wald die ersten Korallenbäume. In künstlich angelegten Teichen und Seen entwickelten sich verschiedene Arten von Fischen und Amphibien.

Der Wald erreichte bis zum Anfang des 26. Jahrhunderts enorme Ausmaße. Er verläuft nun von Phoenix weg an Elysium vorbei bis fast nach Bradbury. Außerdem wurden über die Jahrhunderte hinweg an strategisch günstigen Orten Bäume gepflanzt, um den Stürmen ihre Wucht zu nehmen.

Fauna

ArtikelFamilieLebensraumVorkommen
Altleben
BuckelgraserLandMars
BuschgellerVogelLandMars
DornkragenechseEchseLandMars
GeliareFischWasserTot
GondalsLandMars
HonigschnäblerVogelLuftMars
Muy'laalWasserTot
RetrozitterReptilLandMars
SchraubenwurmWurmErde, LandMars
SiebentönerVogelLuftMars
SilbervogelVogelLuftMars
StechfalterSchmetterlingLuftMars
Tej'orikKäferWasserTot
TjorkKäferLandMars
TraumkrakeTintenfischWasserMars
TunnelbohrerWurmErdeMars

Flora

ArtikelVorkommenErnährungsformNutzen
AfelMarsPhotosyntheseNahrungsmittel
BanaMarsPhotosyntheseNahrungsmittel
HerbstreifeMarsPhotosynthese
KorallenbaumMarsPhotosynthese
PlattnussMarsPhotosyntheseNahrungsmittel
RotbeereMarsPhotosyntheseNahrungsmittel
SaftkugelMarsPhotosyntheseNahrungsmittel
TrollapfelMarsPhotosynthesemedizinischer Zweck, Nahrungsmittel
WeißholzMarsPhotosynthese
ZuckerbeereMarsPhotosyntheseNahrungsmittel

Atmosphäre und Klima

Etwa 3,5 Milliarden Jahre vor unserer Zeitrechnung, zur Zeit der Hydree, gab es eine Atmosphäre auf dem Mars, die aber in dieser Zeit zerfiel.

Zum Zeitpunkt des Terraforming-Projekts Anfang des 21. Jahrhunderts war die Atmosphäre sehr dünn. Die Luft bestand zu 95 % aus Kohlendioxid, zu 2,7 % aus Stickstoff und zu 1,6 % aus Argon. Geringe Anteile an anderen Gasen waren auch enthalten. Die Temperatur schwankte in Äquatornähe von 20º Celsius am Tag bis zu -85º Celsius in der Nacht. Durch die Explosion mehrerer Atombomben im Rahmen des Terraforming-Projekts und die Ausstreuung von Pflanzensamen heizte sich der Planet seit 2009 stetig auf und die Atmosphäre verdichtete sich. Durch die Erwärmung, die den Mars-Boden auftauen ließ, entstanden in den Jahren danach viele Treibsandlöcher und starke Stürme.

Bis zum Jahr 2092 schritt das Terraforming langsam voran. Der Kohlendioxidgehalt auf dem Mars lag bei 90 %. Die Luft war nicht atembar. Die Außentemperaturen schwankten zwischen +25º Celsius im Sommer am Tag und -80º Celsius im Winter bei Nacht. Ständige Gefahren für die Marsianer drohten durch Meteoriteneinschläge aufgrund der geringen Atmosphärendichte und durch Sandstürme und Erdbeben.

Bis 2246 stieg der Luftdruck in Bodennähe auf 600 Hectopascal. Die Luft wurde für die Marsianer atembar.

Durch strategisch genau geplante Pflanzungen widerstandsfähiger Büsche und Bäume und die Positionierung aufgetürmter Felsen verloren bis zum Anfang des 25. Jahrhunderts die Marsstürme ihre Wucht und kamen nicht mehr bis in die Städte hinein. Sie wurden meist durch große Schutzwälle gebremst und geschwächt, bevor sie die Siedlungen erreichten. In den Siedlungen konnten für die Zeit drohender Gefahr energetische Schutzwälle errichtet werden, die auch dem letzten aufwirbelnden Sturm ein Hindernis setzten. Diese Sandstürme traten immer noch durchschnittlich fast einmal wöchentlich auf. (MX 161)

Die zunehmende Bepflanzung sorgte zudem für besseren Gasaustausch und höhere Luftfeuchtigkeit. Regen ist noch nicht sehr häufig und intensiv, aber regelmäßig während des ganzen Peri, also der Sommerzeit. Im Aph – dem Winter – fällt Schnee in dicken weißen Flocken. Nachts herrschen im Peri Temperaturen von bis zu -30º Celsius außerhalb der Städte im Freiland und -15º Celsius in den Städten und in den ausgedehnten, Wärme speichernden Wäldern. Im Aph können die Temperaturen bis auf -70º Celsius fallen.

Die Intensität des Sonnenlichts ist auf dem Mars geringer als auf der Erde. Durch den ständigen feinen Sand, der in den höheren Luftschichten zirkuliert, bietet der Mars aber spektakuläre Sonnenuntergänge. (MX 162)

Monde

Zwei Monde, Phobos und Deimos, umkreisen den Planeten.

Bevölkerung

Ungefähr 3,5 Milliarden Jahre vor unserer Zeitrechnung wurde der Planet von den Hydree bewohnt. Da sich zu dieser Zeit die Mars-Atmosphäre auflöste, flohen die Hydree durch das von ihnen errichtete Tunnelfeld zur Erde. Sie hinterließen jedoch viele auch im 26. Jahrhundert noch erhaltenen Bauwerke und Maschinen.

2010 brach die BRADBURY im Rahmen der Mars-Mission zum Mars auf. Das Schiff wurde in der Umlaufbahn des Mars vom Tunnelfeld gestreift und musste auf dem Mars notlanden. Die überlebenden Mitglieder dieser „gescheiterten“ Mars-Mission (Gründer genannt) begannen den Planeten im Rahmen des mit der Mission gestarteten Terraforming-Projekts neu zu besiedeln.

2246 zog sich eine Gruppe von Marsianern aus Vegas, die mit dem Gift der Tjork infiziert wurde, in den Wald zurück und lebte dort als Waldmenschen fortan in Symbiose mit den Käfern.

Im 24. Jahrhundert löste sich wiederum eine Gruppe von den Waldmenschen, die in das Noctis Labyrinthus zog und dort das Felsenvolk begründete.

Bis zum Anfang des 26. Jahrhunderts entstand eine 2,5 Millionen Menschen umfassende Population der Marsianer, 500.000 davon lebten als Waldmenschen im Wald. (MX 155) Diese Zahl wurde während des Vorbeiflugs des Streiters sowie in den nachfolgenden Kämpfen und Unruhen erheblich reduziert. (MX 311) Zum Zeitpunkt des zweiten Angriffs eines Streiters schätzte Wang'kul die Bevölkerung auf zwei Millionen Marsianer, davon 500.000 Waldmenschen. (MX 598)

Familiennamen

Die Städter hatten ursprünglich nur fünf verschiedene Familiennamen, die auf die fünf Häuser zurückgingen. Nachdem die Gefahr der Inzucht durch einen zu geringen Genpool gebannt war, wurde es freigestellt sich einen eigenen Familiennamen zuzulegen. So entstanden ungefähr 10.000 weitere freigewählte Familiennamen. (MX 151)

Es bürgerte sich dabei ein, dass Vertreter der Hauptlinien fast immer zwei Vornamen erhielten, während unbedeutendere Seitenlinien und adoptierte Mitglieder nur einen Vornamen erhielten. (MX 161)

Da die Häuser über ein hohes Ansehen und enorme Macht auf dem Mars verfügen und eine demokratische Oligarchie darstellen, versuchen viele Menschen, die einen der freigewählten Nachnamen tragen, in den Dunstkreis eines Hauses zu gelangen. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten:

  1. 1. Den Status „dem Haus ... zugehörig“ zu erhalten.
  2. 2. Von einem Haus adoptiert zu werden, die Vorstufe dazu wird im Allgemeinen genannt („in Adoptionsabwicklung“)

Städte

Ca. 3,5 Milliarden Jahre vor unserer Zeitrechnung, zur Zeit der Hydree, gab es prächtige Städte auf dem Mars. Als die Hydree vom Mars flohen, blieben diese leerstehend zurück.

Nachdem 2010 die Gründer in der BRADBURY zum Mars kamen, begannen sie das Raumschiff auszuschlachten und daraus die Siedlung Bradbury zu erbauen. Diese blieb bis ins 22. Jahrhundert die einzige Siedlung auf dem Mars.

Erst im 22. Jahrhundert begann man mit der Errichtung neuer Siedlungen. 2246 wurde Vegas durch den Einsatz der Artefakt-Waffe zerstört. Die überlebenden Bewohner errichteten in einer Talsenke in der Nähe von Vegas die Stadt Phoenix.

Im 26. Jahrhundert haben sich die ehemals kleinen Siedlungen zu 5 Ballungszentren mit insgesamt ungefähr 2 Millionen Menschen entwickelt: Vegas (zerstört), Bradbury, Hope, Utopia und Elysium, Phoenix. (MX 151) Die Bunkerbauten der Frühzeit wurden abgelöst von Turmbauten und diese wiederum von modernen Spindelbauten.

Ein Teil der Bunker existiert heute noch, genauso wie die spiralenförmig aufgezogenen Türme. Die meisten Gebäude wurden aber im Laufe der Zeit recycelt. Vollautomatische Wohnanlagen mit sprachgesteuerter Technik bieten viel Bequemlichkeit. An markanten Punkten stehen nachgebaute Luftaufbereitungsanlagen der Hydree. Energiespeicher dienen der Wärmeerzeugung und der Wiederaufbereitung.

Die Städte sind so angelegt, dass genügend Raum für Begrünung vorhanden ist, dass alles möglichst luftig, weiträumig und vor allem atmosphärisch wirkt. Die Pflanzen innerhalb der Städte sind zum Teil selbstbestäubend, aber es gibt inzwischen auch Nektarvögel und Insekten, die eine Art Symbiose mit den Pollenspendern eingingen. Momentan kann sich jede Stadt durch ausgedehnte landwirtschaftliche Flächen am Stadtrand selbst versorgen.

Die Hauptstadt des Mars ist Elysium. Hier befindet sich der Sitz des Rates im Akinat-Gebäude.

2246 spalteten sich die Waldleute von den Stadtmenschen ab und gründeten eine Baumsiedlung im Wald. Dort gibt es inzwischen mehrere Siedlungen, in denen insgesamt etwa 1/2 Millionen Menschen leben. (MX 151) Außerdem existiert im Noctis Labyrinthus noch eine kleine Siedlung, in der das im 24. Jahrhundert von den Waldmenschen abgespaltene Felsenvolk lebt.

2522 wurde die Stadt Utopia bei einem Superbeben zu 2/3 zerstört. (MX 175)

2527 wurden schwere Verwüstungen in den Städten durch die Waldmenschen angerichtet. In Elysium wurden alle Spiralbauten der Fünf Häuser – außer das Akinat-Gebäude – gesprengt und damit fast die komplette Elite der Gesellschaft ausgelöscht. Über 250.000 Städter fanden den Tod. (MX 311)

Fortpflanzung

Die ersten zwei Generationen der Marsianer wurden ausschließlich durch natürliche oder künstliche Befruchtung gezeugt. Danach wurde es möglich, Kinder in vitro auszutragen. Das bedeutet, daß eine Frau eine befruchtete Eizelle eingesetzt bekommt. Die Eizellen und das Sperma stammten aus Laborbeständen der BRADBURY. Sie wurden eigentlich zu Forschung mitgebracht. Durch die In-vitro Methode konnte der Genpool erheblich vergrößert und Missbildungen vermieden werden. Die obersten Mütter der Häuser führten Listen über jede einzelne Geburt, um Inzucht zu vermeiden. Wer ein „Invitro“ ist und wer natürlich gezeugt wurde, wurde geheim gehalten, um eine Zwei-Klassen-Gesellschaft zu verhindern.

Anfang des 26. Jahrhunderts sind Schwangerschaften durch In-vitro und künstliche Befruchtungen nur noch sehr selten. Es überwiegt die natürliche Befruchtung. Trotzdem erfahren weder Ehemann noch die Kinder selbst, ob sie tatsächlich genetisch miteinander verwandt sind oder nicht. Das strenge Stillschweigen der Mütter und Labors gehört zum höchsten Ehrenkodex der Mars-Gesellschaft und wird so gut wie nie gebrochen. Alle Geburten werden in einem Zentralregister von einer Hüterin festgehalten.

Sprache

Die Grundsprache der Marsianer ist englisch, jedoch veränderte sich die Sprache bis ins 26. Jahrhundert. Die Grammatikregeln wurden vereinfacht und auch eine neue Schreib- und Sprechweise eingeführt.

Grundsätzlich ist Höflichkeit das oberste Gebot. Kraftausdrücke werden vermieden, auch lockere Floskeln gelten – zumindest in den höheren Gesellschaftsschichten – als ungebildet und primitiv. Schreien ist schon die höchste Form von Gewalt.

Um eine Höflichkeitsform herzustellen, wurde ein Kunstwort aus den englischen you und they geschaffen, das dem deutschen Sie entspricht. Nur unter Verwandten duzt man sich. Außerdem bürgerte es sich ein, eine hochrangige oder ältere Frau als „Dame“ und einen hochrangigen älteren Mann als „Herr“ anzusprechen, ansonsten als Frau oder lediglich (bei Männern) beim Namen. Die Anrede mit dem Nachnamen ist unüblich, da über 90 % der Städter nur 5 verschiedene Nachnamen tragen. Nur 10 % der Stadtbewohner tragen selbstgewählte andere Nachnamen.

Die Waldmenschen sprechen Dialekte, die von den Städtern teilweise nicht mehr verstanden werden. (MX 155)

Politik

Nach der Bruchlandung der Gründer 2010 auf dem Mars versuchte Han Suo Kang als Missionsleiter diktatorisch über die anderen zu bestimmen (MM 1, MM 2). Er wurde jedoch schon wenig später von den anderen Menschen unter der Führung von John Carter gestürzt. Von da an wurde über alle Entscheidungen demokratisch abgestimmt. Eine wichtige Entscheidung, die 2014 getroffen wurde, war, dass alle Nachfahren die Nachnamen der Mütter tragen, um den Genpol eindeutig zu klassifizieren. Aus diesen 5 Nachnamen gingen schließlich die 5 Häuser hervor.

Als sich die Marsgemeinschaft vergrößerte, wurde als Regierungsform die demokratische Oligarchie gewählt. Ein Rat wurde geschaffen, der sich aus einem Mitglied jedes Hauses zusammensetzt.

Der Rat wurde demokratisch gewählt. Ihm stand die Präsidentin vor. Sie war seit jeher eine Frau aus dem Haus Tsuyoshi und wurde ebenfalls vom Volk gewählt. Die erste Präsidentin war Ichíban Tsuyoshi. Der Rat befand sich lange Zeit in Bradbury, zog aber in das Akinat-Gebäude der Zentralstadt Elysium um. Neben den Ratsmitgliedern nehmen auch deren Berater an den Versammlungen teil.

Anfang des 26. Jahrhunderts versuchten die großen Wirtschaftsunternehmen (Mareti, Nortica, Planetid) als eigenes Haus einen Sitz im Rat zu erhalten. Entsprechende Anträge wurden jedoch bisher abgelehnt, da sie eindeutig eigene Vorteile suchten. (MX 161)

2522 gab es entscheidende Veränderungen in der Mars-Politik. Auf Verlangen Maya Joy Tsuyoshis wurde das Präsidentenwahlverfahren geändert, so dass nun aus jedem Haus ein Kandidat zur Präsidentenwahl gestellt wurde; dieser konnte zudem männlich sein.

Außerdem ließ Maya Joy Tsuyoshi das Amt des Friedenssprechers einrichten. Dieser hat Sitz und Stimme im Rat und vertrat die Interessen der Waldleute. Maya wollte auch erreichen, dass dieser Sitz auf die Zukunft gesehen mit einem Stimmrecht ausgestattet wurde. (MX 163)

Im September 2522 wurde das Amt des Militär-Präsidenten geschaffen, der immer in Krisenzeiten eingreifen sollte. Initiator und erster Amtsträger war Leto Jolar Angelis. (MX 174)

Nachdem die Lage sich beruhigt und die Krise überwunden war, übernahm wieder Maya Joy Tsuyoshi die Regierungsgeschäfte.

Ratsvorsteher und Präsidenten seit der Gründung von Bradbury

Das Problem der Waldmenschen

Abgespalten von den Städtern leben seit 2246 die Waldleute in einer Gemeinschaft im Wald friedlich in Symbiose mit der Natur und den Tjork. Mitte des 23. Jahrhunderts gab es einen von Rondo Gonzales angezettelten Krieg zwischen den Bewohnern von Phoenix und den Waldmenschen, den sogenannten Bruderkrieg.

Anfang des 25. Jahrhunderts hatten sie Botschafter in allen Städten des Mars. Diese zogen sich vollständig aus den Städten zurück, als 2504 die von Jarro Fachhid Gonzales veranlasste Entführung von John Carter Tsuyoshi den Waldmenschen angelastet wurde und es fast zu einem neuen Krieg kam. Die Waldmenschen befreiten den Entführten und brachten ihn unbeschadet zurück, jedoch war das Verhältnis zwischen Waldmenschen und Städtern seit damals sehr gespannt und artete nach dem Ausbruch der ISS-Virus-Seuche sowie der Inbesitznahme und Rodung eines Teils des Waldes durch die Städter im September 2522 in einen Krieg aus, bei dem viele Menschen ihr Leben ließen. (MX 174) Erst ein Erdbeben Ende September 2522 konnte den Krieg beenden. (MX 175)

Einige junge Waldleute studierten 2527 in den Städten. Dort waren sie Diskriminierungen ausgesetzt und forderten Gleichberechtigung. (MX 308) Ende 2527 kam es durch die Beeinflussung des vorbeiziehenden Streiters zu erneuten Kämpfen zwischen den Waldmenschen und den Städtern. Unter der Führung Windtänzers, der komplett der geistigen Beeinflussung des Streiters erlegen war, eroberten die Waldmenschen in blutigen Auseinandersetzungen die Kontrolle über die marsianischen Städte. Diese kurzen aber heftigen Kämpfe forderten eine hohe Zahl an Toten. So geht man davon aus, dass ca. 250.000 Marsianer, der Großteil davon Städter, bei den Anschlägen ihr Leben ließen. (MX 311) Waldleute fingen an, Städter zu verschleppen. Sie durchsuchten gezielt die Ruinen nach ihnen und holten sie zum Wiederaufbaus des Mars heran. Für die Pflanzenaufzucht wurden sie auch eingesetzt. (MX 357)

Exekutive und Gesetzgebung

Es gibt keine Polizei, aber einen Sicherheitsdienst – den sogenannten Sicherheitsmagistrat –, der für Ordnung sorgt, die allerdings äußerst selten gestört wird. Gewalt gilt auf dem Mars als verpönt. So gibt es auch keine Gefängnisse. Die schwersten Strafen sind Isolationshaft, Verbannung oder der Ausschluss aus einem Haus. Grundsätzlich reagieren Marsianer sehr empfindlich darauf, aus der Gruppe, der sie zugehören, ausgestoßen zu werden oder keine Beachtung mehr zu finden, da sie es gewöhnt sind, extrem aufeinander angewiesen zu sein. So ist es auch eher ungewöhnlich, im Notfall keine Hilfe zu leisten. (MX 156)

Seit 2522 existiert der Marsianische Geheimdienst, der vom Rat allerdings nicht legitimiert wurde. Er stand unter der Kontrolle von Leto Jolar Angelis, der mit seiner Hilfe nach dem Anschlag auf Maya Joy Tsuyoshi im Juli 2527 die Regierungsgeschäfte übernahm und eine Diktatur einführte. (MX 308) Diese endete Ende des selben Jahres mit seinem Tod und den Angriff der Waldleute auf die Städter. (MX 311)

Wirtschaft

In den ersten Jahrhunderten gab es kein Wirtschaftssystem auf dem Mars. Der Überlebenskampf machte es notwendig, dass alle an einem Strang zogen und jeder seine Arbeitskraft mit einbrachte. Im 23. Jahrhundert starteten erste Tauschgeschäfte.

Zum Anfang des 26. Jahrhundert gibt es mehrere große Wirtschaftsunternehmen, jedoch wurde keine Geldwährung eingeführt. Stattdessen werden auf einem Lebenszeitkonto geleistete Arbeitszeiten gesammelt. Dafür kann man sich über den Standard hinausgehende Dinge „leisten“. Das ermöglicht die Anschaffung von ausgefallenen „Luxusgütern“, von denen es allerdings nicht sehr viele gibt.

Not leiden muß niemand, jeder hat Anspruch auf eine Mindestversorgung. Neben der Selbständigkeit (oder dem Nichtstun) stehen verschiedene Karrierewege besonders in den größeren Unternehmen und im Verwaltungsbereich offen. Die Gesellschaft ist ein geschlossenes soziales System, das keinen Kapitalismus duldet. Es gibt keine Einzelpersonen, die „Multimillionäre“ werden konnten. Die Häuser und die großen Wirtschaftsunternehmen haben natürlich gewaltige Zeitkonten, doch diese werden gemeinschaftlich verwaltet. Oft genug wird Arbeitskraft ohne Gegenleistung investiert, beispielsweise in die Forschung oder auch im Rat. Wer ein gut gefülltes Arbeitszeitkonto hat, kann sich in ein Firmenzeitkonto einkaufen und damit Teilhaber werden.

Die Unternehmen Mareti, Nortica und Planetid streben es an, wie die Häuser in den Rat aufgenommen zu werden, jedoch konnten sie bisher dafür noch keine Mehrheit im Rat und unter der Bevölkerung aufbringen.

Ansonsten ist persönlicher Besitz unbekannt. Alle Güter werden durch die Häuser geteilt. (MX 155)

Technologischer Stand

Industrie

In den ersten Jahrzehnten nach der Ankunft der Gründer 2010 begannen die Marsianer mit dem Aufbau von hydroponischen Gärten zur Lebensmittelgewinnung und dem Aufbau von Minen und Fabriken zur Herstellung dringend benötigter Güter. Danach geriet die Industrie ins Hintertreffen.

Erst im 24. Jahrhundert begann eine „industrielle Revolution“ durch die Erforschung von Speichersystemen und Datenkristalle auf Siliziumbasis und Maschinen der Hydree, die in der Quelle des Zeitstrahls gefunden wurden. Nach mehreren Jahrzehnten der Forschung fand man heraus, wie man die Technologie der Hydree mit der irdischen Technologie verknüpfen konnte. So konnte man Kompakt-Granitium und Antriebe auf Kohlenstoff/Wasserstoffbasis und Silizium/Wasserstoffbasis herzstellen. Später gelang es, Solar- und vor allem Windenergie in winzigen Speicherelementen für Nacht und Winter zu erhalten.

Raumfahrt

Die Raumfahrt steckt auf dem Mars Ende des 25. Jahrhunderts noch in den Kinderschuhen. 2484 wurden erstmals zwei Sonden zu den Monden Phobos und Deimos abgeschossen. 2506 startete ein kleinerer Prototyp des für die Erd-Mission vorgesehenen Raumschiffs erstmals ins All. 2507 begann diese Mission, bei der das erste interstellare Raumschiff, die CARTER zum Erdmond startete und dort eine Mondstation errichtete, die bis zum Eintreffen des Streiters ständig besetzt war. In regelmäßigen Abständen wurde die Besatzung dieser Mondstation ausgetauscht. Im Zuge dieser Entwicklung kam es auch zu einer ständigen Weiterentwicklung der Raumschiffe unter Führung des Haus Gonzales. Das Programm diente auch dazu, das Rätsel um den Zeitstrahl zu lösen. 2521 wurde das Programm einer grundsätzlichen Prüfung unterworfen, da es sehr teuer und wenig ergebnisreich war. (MX 151)

Im Juli 2527 startete die AKINA ihren Jungfernflug zur Erde. (MX 324)

Waffen

Nachdem die einzigen zwei Pistolen, die Han Suo Kang mit auf den Mars brachte, zerstört wurden, gab es bis zur Mitte des 23. Jahrhunderts eigentlich keine Waffen mehr.

Ende des 22. Jahrhunderts wurden in der Bahnstation der Hydree verschiedene Waffen gefunden, darunter die Artefakt-Waffe. Allerdings entschied man sich, diese Waffen aufgrund ihrer Gefährlichkeit unter Verschluß zu halten. Die Artefakt-Waffe geriet so Mitte des 23. Jahrhunderts in die Hände von Rondo Gonzales, der damit den Untergang von Vegas in Gang setzte.

Nach diesem Ereignis und der Abspaltung der Waldleute von den Städtern begann man mit der Waffenforschung insbesondere, um einem Krieg mit den friedlichen Baumsepartisten vorzubeugen, der tatssächlich 2262, von Rondo Gonzales angezettelt, ausbrach. In dessen Verlauf wurde die Baummutter getötet und Gonzales zum Selbstmord getrieben. Nach dem sogenannten Bruderkrieg wurden die Waffen trotzdem nicht zerstört, sondern weiterentwickelt. Direkte Gründe dafür gab es nicht, jedoch könnte es irgendwann mal eine Bedrohung geben, sei es von den Waldmenschen oder von Erd-Menschen, die zum Mars fliegen, um Besitzansprüche zu erheben. Ein Verbot wäre unsinnig, da ein Großteil der marsianischen Bürger auch heute noch für die Existenz und den Besitz von Waffen ist. Besonders in den verbotenen K-Clubs kann der Umgang mit allen möglichen Waffen geübt werden.

Infrastruktur

Von 2010 bis Ende des 22. Jahrhunderts erfolgte die Fortbewegung nur mit Rovern, bzw. roverartigen Fahrzeugen wie dem Pferch. Eine Infrastruktur war nicht nötig, da es nur eine Stadt gab und diese hermetisch von der Außenwelt abgeschnitten war. Anfang des 23. Jahrhunderts, als die Luft im Freien atembar geworden war, begannen die Marsianer Luftschiffe zur Fortbewegung über große Strecken zu entwickeln. Mitte des 23. Jahrhunderts entwickelte Raban Tsuyoshi den Slider. Das Straßennetz ist Anfang des 26. Jahrhunderts innerhalb der Städte schachbrettartig aufgebaut. Die Häuser sind durch Magnetfließbänder oder Rollbänder verbunden. Durch die Stadt kann man in kleinen Solarflitzern oder in Taxikabinen, die sich auf unterirdisch verlegten Magnetbahnen bewegen, fahren. Über den Städten schweben Luftschiffe und Gleiter, kleinere Transporter in 20 m Höhe zwischen den Häuserschluchten, große mit Druckkabinen ausgestattete Luftschiffe und Regierungsgleiter in 200 bis 1000 m Höhe. (MX 155)

Für den Bodenüberlandverkehr werden große, schwere Gefährte, die auf Basis der Rover zu schnellen, geräumigen Panzern entwickelt worden waren, oder modernisierte 4-sitzige Rover für kurze Ausflüge eingesetzt. Sämtliche Gefährte sind zweckmäßig konstruiert und unterscheiden sich nicht großartig in Aussehen und technischer Ausstattung. Sie sind auch nicht Eigentum eines Einzelnen, sondern gehören zur Familien- oder Firmenausstattung. Präsidialfahrzeuge haben einen Diebstahlschutz. Sie senden bei einer unerlaubten Nutzung ein Peilsignal aus. (MX 156)

Zwischen Elysium und der am weitesten entfernten, im Norden gelegenen Stadt Utopia nutzte man bis September 2522 die Bahnstrecke der Hydree. Die Kabine flitzte etwa zehnmal am Tag zwischen den beiden Städten hin und her. Die übrigen vier Städte liegen nur wenige hundert Kilometer voneinander entfernt und sind mit Überlandfahrzeugen oder Luftschiffen rasch erreichbar.

Im September 2522 wurde die Bahnstrecke der Hydree infolge eines schweren Erdbebens vollständig zerstört.

Kultur und Gesellschaft

Familienleben

In den Anfangsjahren nach dem Absturz der BRADBURY waren die Gründer gezwungen, in einer engen Gemeinschaft zu leben. Auch in den folgenden Generationen lebten wegen der mangelnden Atemluft viele Menschen auf engstem Raum. Dadurch entstand eine Gesellschaft, die auf Gemeinschaft beruht.

Das hat sich bis ins 26. Jahrhundert nicht verändert. Für sich allein lebt niemand; Familie und Freunde wohnen größtenteils unter einem Dach. Kinder werden wie schon zu Zeiten der Gründer in einer Krippe gemeinsam erzogen; schon im Krabbelalter werden sie in die Krippe gebracht, wo sie die ersten sozialen Bindungen eingehen und mit wachsendem Alter Bildung und schließlich Ausbildung erhalten.

Arbeit und Freizeit

Der technische Standard erlaubte zwar ein „Online-Fernstudium“ von zu Hause aus, aber das würde zur Isolation und übersteigertem Individualismus führen. Die berufliche Ausbildung erfolgt als Training-on-the-Job, es wird gleichzeitig gelernt und gearbeitet. Vertraglich festgehaltene Arbeitszeitregelungen gibt es keine. Mit Ausnahme der „geschenkten Sols“ sind Arbeit und Freizeit fließend, die jeder selbst bestimmt; es gibt keine Wochentage oder Monate, und die Uhrzeit nach Stunden zu bestimmen ist nicht von besonderer Bedeutung. Irdische Wörter wie „Stress“, „Hektik“, „Stau“, „Überarbeitung“ oder „Demotivation“ gibt es im modernen marsianischen Idiom nicht mehr. Obwohl die Marsianer in einer engen Gemeinschaft lebten, schätzten sie die Freiheit und Weite, die sie durch die großen unbesiedelten Landstriche des Mars gewohnt sind. Freizeit spielt eine große Rolle: fast jeder Marsianer übt eine Sportart aus oder spielt ein Musikinstrument. Es gibt zu diesem Zweck Kampfsportclubs – die K-Clubs –, die eigentlich verboten sind, jedoch toleriert werden, solange sie keine Gefährdung der Öffentlichkeit darstellen. (MX 155)

Daneben gibt es Bars, die sich Pulpys nennen. (MX 161)

Die modernen Marsianer verstehen es zu feiern; sie haben Musik und Malerei wieder oder neu entdeckt, es gibt Bildhauer (zum Beispiel Royok Luiz), Modeschöpfer, Kunstschmiede, Schriftsteller und Dichter, allesamt hoch angesehen. Die besondere Kreativität könnte auch auf Einflüsse der Waldmenschen zurückzuführen sein.

Es existieren zwei Fernsehsender auf dem Mars. Einmal das Programm von ENT, das eher informativ ist und daneben der Unterhaltungssender Mars-Pictures. (MX 155)

Religion

Die Marsianer, vor allem die Waldmenschen, pflegen den Glauben, dass der Planet Mars von einem „lebendigen Geist“ durchströmt wird und direkt Einfluss auf das Leben aller nimmt. Ihre religiöse Bezeichnung für ihn ist Roter Vater. Seine Gattin ist die Goldene Mutter. (MX 161)

Die Waldmenschen sind hochspirituell und pflegen eine Art Naturreligion. Sie fühlen sich mit allem zutiefst verbunden und verehren den Mars als ihren Vater und die Sonne als ihre Mutter. (MX 161) Es gibt wichtige Pflanzen wie etwa die Baummutter genauso wie vermutlich hervorstechende Tiere. Die Baumsprecher sind so etwas wie Priester unter ihnen. Auch die Wenona war eine Art geistliche Führerin.

Auch die Städter sind dem Mars auf eine schwer nachzuvollziehende Weise verbunden, zeigen dies aber nicht so ausdrücklich wie die Waldmenschen. Dieser Glaube ist ein wichtiges Bindeglied der Gesellschaft. (MX 162)

Sitten und Gebräuche

Die städtischen Marsianer bestatten ihre Toten in einem Sarg. Die Häuser besitzen eigene zum Teil sehr prachtvolle Begräbnisstätten. Zum Zeichen der Trauer trägt man schwarze Federn am Hut und rötliche oder/und dunkelgraue Kleidung. Bei der Beerdigung legt man die Hand aufs Herz und verneigt sich kurz vor dem Toten, während man am Sarg vorbeigeht. (MX 157)

Feiertage

Die Marsianer haben in den Monaten Juli/August drei Feiertage, die große Tradition sind. Der John-Carter-Gedenktag findet im Juli statt. Es wird an seine Selbstopferung gedacht. Danach folgt die Ehrung der Gründer. Der dritte Feiertag findet zu Ehren der Opfer des Absturzes der BRADBURY statt. (MX 308)

Mode

In den ersten Jahrhunderten nach der Landung der Gründer war die Kleidung eher zweckmäßig als schön.

Anfang des 26. Jahrhunderts tragen die Städter im Sommer tagsüber nur leichte Bekleidung aus synthtisierter Spinnenseide, da die Temperaturen stets angenehm und das Wetter fast immer schön ist. Die Stoffe sind seidig glänzend und leicht, oder fester und lederähnlich, ganz wie es dem Geschmack beliebt. Hosenanzüge sind stets passformgenau und eng, Röcke zumeist kurz. Kopfhaare werden modisch getragen, von hüftlang bis streichholzkurz und nicht selten bunt gefärbt.

Die Waldleute, bedeutend kälteresistenter, tragen teilweise noch dünnere Fähnchen am Leib. In der Stadt tragen sie meist lange Kutten.

Geschichte

Die dunklen Tage

Im Sommer 2527 begann die Stimmung in der Bevölkerung langsam aufzukochen, nicht zuletzt durch die Medien. Die Situation gipfelte in einem Anschlag am John-Carter-Gedenktag mit Toten und Verletzten. Dabei wurde fast der gesamte Beraterstab sowie einige bedeutende Volksvertreter getötet. Die Präsidentin Maya Joy Tsuyoshi wurde schwer verletzt. Ihr Mann Leto Jolar Angelis übernahm daraufhin im Juli das Amt des Militärpräsidenten. Er erhöhte die Militärpräsenz und verhängte den Ausnahmezustand, eine Ausgangssperre und ein Organisationsverbot. Im September wurde die Bevölkerung über die Ankunft des Streiters informiert. Mitte November hatten sich alle Waldleute aus der Stadt zurückgezogen. (MX 308) Mit Nahen des Streiters herrschte Kriegszustand. Die Bevölkerung wurde zusehends unruhiger, aggressiver und verwirrter. Dann kam es zum Angriff der Waldleute, die die fünf Häuser sprengten und die Städte besetzten. Die Überlebenden versteckten sich außerhalb der Städte in den Ruinen und auf dem Land. Ungefähr 250 Tausend Marsianer starben durch die Auswirkungen des Streiters. (MX 311) Teile der alten Führung übernahmen unter der Exilpräsidentin Chandra Tsuyoshi die Führung des Widerstands. In den Straßen herrschte 2528 Anarchie. Die Bevölkerung machte sich gegenseitig das Leben sehr sehr schwer. Die Städter wurden von Waldleuten aber auch von ihresgleichen als Sklaven gehalten. Einige schlossen sich auch zu gewaltätigen Banden zusammen. (MX 357) Nachdem Blattschwinge auf Geheiß Windtänzers begann Kinder zu entführen, schlossen sich Waldleute und Städter zusammen, um ihre Kinder zu verstecken. Sie hatten dabei nur mäßigen Erfolg. (MX 358)