Überblick | ||
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Serie: | Maddrax-Heftserie (Band 598) |
Romanbewertung: |
Zyklus: | Weltenriss (Zyklus) | |
Titel: | Countdown | |
Text: | Simon Borner, Oliver Müller | |
Cover: | fullframes, Limbitech, Allexxandar | |
Erstmals erschienen: | 20.12.2022 | |
Personen: | Matthew Drax, Aruula, Quesra'kul, Chandra Tsuyoshi, Wang'kul, Triell, Bor'dal, Armand Salvator Gonzales, Kendra Byo Tsuyoshi, Kyra Jolana Braxton, Delen Karr Saintdemar, Moya Frell Angelis, Simo Tiass Saintdemar, Do'ri, Cassey, Enno Bak Rodriguez, Somu Truk Rodriguez | |
Handlungszeitraum: | 2551 | |
Handlungsort: | Mars, Elysium, Mie-Krater, Mondbasis, Sub'Sisco (Stadt), Oase der Hundert, CALYPSO | |
Zusätzl. Formate: | E-Book |
Der Kampf gegen den Streiter rückt immer näher; nur noch wenige Tage verbleiben, bis er nach der Reise durch den Zeitstrahl wieder vor dem Mars auftauchen wird! Doch sein Ziel ist die Erde. Der Flächenräumer – die einzige Waffe, die ihm gefährlich werden kann – steht auf dem Erdmond kurz vor der Vollendung.
Aber auch die Völker des Mars müssen beim Vorbeiflug geschützt werden; dieser epochalen Aufgabe hat sich Wang'kul in den vergangenen Monaten gewidmet.
Alles muss nun ineinandergreifen. Doch dann geschieht eine Katastrophe ...!
© Bastei-Verlag
Handlung
Kurzfassung
Angesichts der in fünf Monaten zu erwartenden Ankunft des Streiters auf dem Mars tagt der Rat in Elysium, um Rettungsmöglichkeiten für die Marsbevölkerung zu erörtern. Während eine kleine Fraktion um Kendra Byo Tsuyoshi für eine Evakuierung lediglich einer handverlesenen Elite auf Raumschiffen plädiert, setzt die Mehrheit des Parlaments um Armand Salvator Gonzales auf eine Verbringung der gesamten zwei Millionen Bewohnern des Planeten in Bunker. Wang'kul hat in der Nähe des Mie-Kraters eine Höhlenmalerei entdeckt - den Hinweis auf eine gigantische Höhlung im Inneren des Mars, die verschwommenen Legenden zufolge vor 3,5 Millionen Jahren entstand, als der Zeitstrahl in einer verzweifelten Rettungsaktion der Urbevölkerung auf den Rotgrund selbst gerichtet werden mußte, um eine überspannungsbedingte Detonation zu vermeiden. Im Auftrag des Rates läßt er in kürzester Frist ein Bohrfahrzeug, die KAR'KARRAK, für die Tiefenbohrung ertüchtigen. An Bord der Expedition befinden sich neben Wang'kul ein Statiker, ein Mikrobiologe, ein Experte für chemische Prozesse und Kendra Byo Tsuyoshi, die sich in einer Funktion als parlamentarische Kontrollinstanz ins Team eingeklagt hat. Tatsächlich finden sie einen Hohlraum von zwanzig Kilometern Durchmesser und einer maximalen Deckenhöhe von siebzehn Kilometern. Der Raum ist von fluoreszierenden Pilzen und einigen Insekten besiedelt. Allerdings verusachen die Pilzsporen vorübergehendes Fieber, Panikzustände und Verwirrung bei den betroffenen Menschen. Die Hohlwelt muss also erst bewohnbar gemacht und ein Gegenmittel gefunden werden. Trotz Zeitdruck entwickeln sich die Dinge positiv. Dennoch halten Rodriguez und Tsuyoshi am Plan der Elitenevakuierung fest. Sie organisieren ein eigenes Raumschiff (CALYPSO) und verlassen mit einer kleinen, selbsternannten plantearen Elite den Mars. Der herannahende Streiter läßt das Schiff detonieren, während er den roten Planeten selbst verschont. Dank Wang'kuls geglückter Evakuierungsaktion wittert er kein höher entwickeltes Leben dort, eine Konzentration von Energie auf der Erde erregt jedoch seine Aufmerksamkeit. Unterdessen plant Bor'dal, dessen Frau von Matts und Aruulas bösen Kopien getötet wurden (weiterlesen), einen erneuten tödlichen Anschlag auf die beiden. Es stellt sich heraus, dass Pilou gar nicht der Attentäter war (MX 590). Auf der Mondbasis soll der von Takeo fertig gestellte Magnetfeldkonverter als letztes Teil in den Flächenräumer gebaut werden. Bor'dal nutzt seine Stellung als Techniker, um die Bedieneinheit des Gerätes zu manipulieren. Seine Opfer sollen, wenn sie einen Probelauf fahren, von einem vernichtenden Stromschlag getroffen werden. Der Attentäter wird während seiner Vorbereitungen überrascht und tötet den Techniker Cassey, versteckt ihn in einem Wandschrank. Anders als geplant, vernichtet der Stromschlag die gesamte Steuereinheit und macht den Flächenräumer damit, kurz vor der erwarteten Ankunft des Streiters, unbrauchbar. Matt und Aruula können sich, dank der zufällig gefundenen Codekarte des Getöteten, zwar retten, doch die Erde scheint dem kosmischen Fressfeind nun hilflos ausgeliefert. Aus Scham über seine Schuld richtet sich Bor'dal selbst, indem er ohne Schutzanzug die Mondstation verlässt.
Ausführlichere Handlungszusamnmenfassung
Die ineinander verwobene Handlung spielt sowohl auf dem Mars (6 Monaten vor der Rückkehr des Streiters bis hin zur erneuten Rückkehr) und auf dem Erdmond (in Realzeit).
In der zerstörten Tunnelfeldanlage im Krater des Elysium Mons wenige Stunden nach der Abwehr des Streiters (vor 6 Monaten) sichten der Hydree Wang'kul und die ehemalige Mars-Präsidentin Chandra Tsuyoshi die Folgen des Energieschlags (MX 576). Wang'kul erklärt ihr, dass der Streiter 6 Monate in die Zukunft versetzt wurde und nach dieser Zeitspanne wieder auftauchen wird. Wie er die Bevölkerung des Mars schützen soll, weiß er nicht. Für eine Evakuierung der Bewohner mit Raumschiffen reichen die Kapazitäten nicht, und sie hätten auch kein erreichbares Ziel. Chandra warnt in einer Ratsversammlung vor der Wiederkehr des Streiters (nun in fünf Monaten) und sieht den Planeten dafür nicht vorbereitet. Eines der Ratsmitglieder, Kendra Byo Tsuyoshi, will zwei Raumschiffe bauen, um der „systemrelevanten“ Elite die Flucht in eine sichere Entfernung zu ermöglichen und nach dem Weiterflug des Streiters zurückzukehren. Die Mehrzahl im Rat lehnt das empört hat, denn es dürfe niemand im Stich gelassen werden; für sie hat die Gemeinschaft oberste Priorität. Stattdessen müsse man Bunker bauen.
Auf der Mondbasis leitet der hydritische Techniker Bor'dal den Nachbau des Flächenräumers zur Abwehr des Streiters. Dabei sinniert er über die Vorkommnisse im Flächenräumer (MX 590), an denen er Mitschuld trägt, ohne dass es jemand ahnt. Triell taucht mit der PLASMA bei der Mondstation auf, um ihn abzuholen, denn er soll dabei sein, wenn das entscheidende Bauteil, der Neubau des Magnetfeldkonverters, in Sub'Sisco abgeholt und dann auf dem Erdmond eingebaut wird. Triell und Bor'dal haben ein gutes Verhältnis zueinander und mögen sich, Als Triell den Zustand von Victorius anspricht, geht Bor'dal nicht darauf ein. Das fällt ihr zwar auf, aber sie weiß natürlich nicht, warum ihm das Thema so unangenehm ist.
Chandra informiert Wang’kul beim Mie-Krater über den Streit im Rat und den Bunker-Plan. Grundsätzlich stimmt er der Bunker-Idee zu: Wenn es gelingt, die Bevölkerung tief genug in den Mars zu bringen und mit einem Schutzschild zu umgeben, würde der Streiter sie womöglich nicht orten können. Allerdings liegen normale Bunker nicht tief genug, da bräuchte es schon eine Zuflucht im Inneren des Planeten. Er erzählt er ihr von Aufzeichnungen der Ur-Hydree, auf die er im Zuge seiner Studien stieß. Diese besagen, dass es unter dem Mie-Krater vor ca. 3,5 Milliarden Jahren bei einem Testlauf des Zeitstrahls zu einem Unfall kam, bei dem die Energien ins Innere abgeleitet worden waren, wodurch sich in fünf Kilometern Tiefe ein riesiger Hohlraum gebildet hätte, der ein ganze Großstadt aufnehmen könnte. Dieser Umstand, der im ersten Kapitel erzählt wurde, erweist sich nun als äußerst praktisch, denn wenn es zutrifft, dass dort ein Hohlraum entstanden ist, könnte er zu einem Zufluchtsort werden. Das Problem ist, wie man dorthin gelangt. Man müsste einen Schacht bohren, was nun umgesetzt werden soll. Mehrere Wochen später besichtigt Wang’ku eine Betriebshalle, in der Arbeiter in den vergangenen anderthalb Monaten ein Bohrfahrzeug modifiziert haben. Parallel dazu wird auch der Bau von Bunkern forciert, deren Schutz aber mehr als zweifelhaft ist.
Matthew Drax ist in der Zwischenzeit mit dem in die RIVERSIDE eingebauten Wurmlochgenerator zum Mars gekommen, um einen Magnetfeldkonverter zu besorgen, der den Flächenräumer wieder aufladen soll – denn für den geplanten Schuss auf den Streiter fehlt es ihnen an Energie. Wang’ kul hat für die notwendigen zusätzlichen Arbeiten jedoch keine Zeit und gibt Matt die notwendigen Baupläne mit, die Miki Takeo auf der Erde umsetzen soll. Es bleiben ihnen allerdings nur noch ca. 10 Wochen, um die Bevölkerung in die vermutete Höhle zu schaffen. Schließlich kehrt Matt mit den Plänen zurück zur Erde, die von Miki Takeo umgesetzt werden.
Triell und Bor'dal haben die beiden Komponenten des Magnetfeldkonverters, den Takeo mittlerweile aufgeladen hat, an Bord der PLASMA geschafft. Kurz vor dem Start begibt sich Bor'dal noch einmal in den Laderaum, denn er sieht eine Möglichkeit für ein weiteres Attentat auf Matt und Aruula: Der Magnetfeldkonverter lässt sich mit relativ einfachen Manipulationen zur Überladung bringen, wobei die überschüssige Energie in die Bedienelemente umgeleitet werden würde, sodass Matt und Aruula getötet werden würden, und er sich endlich an Matt rächen kann, da seine Frau von Mattss und Aruulas bösen Kopien getötet worden waren (weiterlesen).
Wang‘kul und sein Team bohren im Mie-Krater, direkt neben dem Zeitstrahl in einem Winkel von 50 Grad, um den Hohlraum zu finden. Am vierten Tag finden sie diesen tatsächlich: Es ist eine Höhle gigantischen Ausmaßes, beleuchtet durch fluoreszierende Pilze an den Wänden. Die Größe würde für die 2 Millionen Marsianer, Wasser und Vorräte reichen. Die Freude über die Entdeckung der Höhle ist getrübt, als sich erste Missionsteilnehmer irrational verhalten. Dies liegt vermutlich an den Auswirkungen der Pilzsporen. Wang'kul ist als Hydree der Einzige, der keine Symptome zeigt. Es müsste nun ein Gegenmittel hergestellt werden, das die Marsianer schützt, wenn sie in die Höhle kommen wollen, wofür aber die Zeit fehlt. Er hat die erlösende Idee, dass er den aktuellen Zeitstrahl doch nur so lange verzögern müsste, bis alles bereit sein würde. Denn wenn sie sich im Zeitstrahl befinden, existieren sie so lange nicht in der Welt, bis sie ihn wieder verlassen. Aber wenn der Streiter die Tunnelfeldanlage zerstören würde, wären alle, die sich im Zeitstrahl befinden, darin gefangen.
Da Bor'dal den Einbau des Magnetfeldkonverters in den Nachbau des Flächenräumers leitet und drei Teams koordiniert, die die Einzelteile über den Speicherschüsseln verankern, verbleibt er in der Zentrale und kann seinen Sabotageplan umsetzen. Er wird jedoch von dem Techniker Cassey bemerkt, der erkennt, dass Bor'dal alle Sicherungssysteme außer Kraft gesetzt hat. Bor’dal schlägt ihn nieder, wobei der Techniker so unglücklich stürzt, dass er sich das Genick bricht.
Matt und Aruula bringen die letzten Bauteile, die für die endgültige Fertigstellung des nachgebauten Flächenräumers benötigt werden, aus dem ausgeschlachteten Flächenräumer. Während die RIVERSIDE entladen wird, begeben sie sich in die Zentrale der Mondbasis. Bor'dal berichtet vom Einbau der Magnetfeldkonverterschüsseln, klärt Matt über den Ladungsstand auf und zeigt ihm, wie man die Energie zuleitet. Bor'dal schlägt einen Testlauf vor. Dabei beginnt die Anlage zu knistern und Displays fallen aus. Der Hydrit verlässt blitzartig den Raum und verschließt die Tür mit einer Codekarte. Matt versucht, die Anlage herunterzufahren, während Aruula die verschlossene Tür aufbrechen will, was ohne Codekarte aber aussichtslos ist. Matt sendet einen Warnruf an alle, die Schutzanzüge anzulegen. Nach einem Schutzraum suchend finden sie die Leiche des Technikers, an dessen Overall eine Codekarte hängt, mit der sie gerade noch rechtzeitig die Tür öffnen können. Dann wirft sie die Explosion zu Boden, und es entweicht Luft durch ein Leck in den Weltraum. Mit letzter Kraft gelingt es Matt, die Tür zu schließen und mit der Codekarte zu versiegeln. Doch die ganze Computerwand des Flächenräumers wurde durch die Explosion zerstört. Damit ist jede Chance gegen den herannahenden Streiter dahin. Aruula erkennt, das Bor‘dal nicht nur sie umbringen wollte, sondern nun die gesamte Menschheit zum Tode verurteilt hatte. Offenbar steckte er auch hinter den vorangegangenen anderen Anschlägen auf Matt (MX 589)(MX 590) - und sie hätten Victorius Unrecht getan .
Auf dem Mars laufen die Pläne zur Evakuierung bereits, als Wang’kul dem Rat von seiner Idee des verzögerten Zeitstrahls berichtet und dass er damit die Marsbewohner in den Hohlraum transportieren will. Er hofft, dass sie so lange im Strahl verbleiben können, bis der Streiter an ihnen vorbeigezogen wäre. Die Ratsgruppe um Tsuyoshi hat jedoch andere Pläne: Sie und ihre Familien werden sich dem Zug nicht anschließen. Sie haben sich stattdessen ein kleines Raumschiff organisiert und würden in ausreichendem Abstand im All abwarten, bis die Gefahr vorüber sei.
Do’ri, ein hydritisches Mitglied des Teams auf der Mondoberfläche, arbeitet an einer der Speicherschüsseln, als das ganze Konstrukt zu vibrieren beginnt. Sie beobachtet, wie Blitze in einem Kaskadeneffekt über die Zuleitungen von der Mondstation zum Flächenräumer zucken. Dann gibt es mehrere Explosionen in der Mondstation, die die unersetzbaren Speicherschüsseln zerstören. Die Hoffnung auf Rettung ihrer Heimat hat sich danit aufgelöst.
Einen Tag vor der erwarteten Ankunft des Streiters steht Wang'kul am Eingang des Stollens und leitet die letzten Bewohner des Mars zum Zeitstrahl. Über zwei Millionen der Bewohner sind in den letzten zehn Tagen hindurchgegangen und werden mit einer Verzögerung von drei Monaten den Strahl im Hohlraum wieder verlassen. Über einen Monitor beobachten sie den Start des Tsuyoshi-Raumschiffs, das sich schnell vom Mars entfernt.
Bor'dals Hochstimmung, endlich seine Rache zu vollenden, schlägt in Schrecken um, als sich die eigentlich geplante örtliche Entladung zu mehreren Explosionen auswächst. Er beobachtet die Zerstörung des Flächenräumers, was nicht sein Plan war, und erkennt, dass er die Erde und ihre Bewohner zum Tode verurteilt hat, da der Flächenräumer nicht mehr zur Verteidigung eingesetzt werden kann. Diese Schuld verkraftet er nicht und betritt die nächstgelegene Schleuse nach draußen - und stirbt im All.
Ein Lichtblitz kündigt die Ankunft des Streiters an, der als gigantische Wolke über dem Mars hängt. Aus der Entität wachsen nebelartige Arme heraus, die nach dem Mars greifen, aber innehalten, da für den Streiter auf dem Planeten kein menschliches Leben mehr zu spüren ist. Daraufhin dehnt er sich suchend in alle Richtungen aus, auch in Richtung des Schiffes der flüchtenden Elite. Verzweifelt leitet Kendra die Selbstzerstörung des Schiffes ein. Sie ahnt nicht, dass sie damit ihr Volk rettet, denn bevor der Streiter die Gedanken der Besatzung auslesen und den Verbleib der Bevölkerung herausfinden kann, vergeht sie in einer Detonation. Zurück bleibt der Streiter, der seine Aufmerksamkeit nun in eine ganz andere Richtung lenkt – auf die Erde.