Ein zweites Leben

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Archivar (Zyklus)

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Überblick
Serie: Maddrax-Heftserie (Band 345)
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© Bastei-Verlag

Romanbewertung:
3.60
(10 Stimmen)
Zyklus: Archivar (Zyklus)
Titel: Ein zweites Leben
Text: Andreas Suchanek
Cover: Néstor Taylor
Erstmals erschienen: 09.04.2013
Personen: Miki Takeo, Arthur Crow, Brina, Angelica Ironside
Handlungszeitraum: 2528
Handlungsort: Amarillo, El'ay, Waashton
Besonderes:

Zeittafel, Exkurs über die Entstehung eines Titelbildes

Zusätzl. Formate: E-Book


General Arthur Crow ist ein wahrer Überlebenskünstler. Erst verschmolzen mit einer bionetischen Kreatur, dann konserviert in einem Speicherkristall – nun zu neuem Leben erweckt im Körper eines Androiden. Dass der nicht für ihn bestimmt war, stört ihn nicht. Im Gegenteil kann es seinen Plänen nur zugute kommen. Denn General Fudoh, dem er den künstlichen Körper stahl, ist die letzte Hoffnung für die Jellos, die japanischen Flüchtlinge ohne Heimat. In El'ay, dem ehemaligen Los Angeles, will Crow sein neues Leben mit einem Paukenschlag beginnen...
© Bastei-Verlag

Handlung

Miki Takeo hat die Explosion im Mai 2528 schwer beschädigt überstanden, kann sich aber aus den Trümmern des Medical Science Center befreien. Auch die Stadt Amarillo ist zum Teil verwüstet. In Oklahoma City findet Miki einen Retrologen, der notwendige Reparaturen an seinem Gedächtsnischip durchführen kann, wozu er selbst nicht in der Lage ist. Mit einem Trick erreicht er, dass der Retrologe ihn nicht als willkommenes Ersatzteillager missbraucht. Notdürftig wiederhergestellt macht er sich auf den Weg nach Waashton, wo er Anfang Juli 2528 ankommt und von Mr. Black, dem Obersten Richter von Waashton, freundlich empfangen wird. Sie informieren einander über die letzten Geschehnisse.

Währenddessen wandert Arthur Crow von Amarillo Richtung Waashton, um dort wieder nach der Macht zu greifen. Unterwegs lernt er seinen neuen Androidenkörper, der äußerlich aussieht wie General Fudoh in jungen Jahren, kennen und seine Möglichkeiten schätzen. Als er dem Jello Simyuu vor einer Bande Wegelagerer und einem Rudel Taratzen das Leben rettet, ändert er sein Vorhaben und wandert mit ihm nach El'ay, um die dortige Lage zu erkunden und für seine eigenen Ziele zu nutzen. Seinen wahren Namen verheimlicht er und nennt sich Crootu. Er behauptet, Fudoh selbst habe ihn beauftragt, die Jellos in die Freiheit zu führen, und manipuliert Simyuu, um sich seiner Unterstützung zu versichern.

Als Crow und Simyuu im April 2528 El'ay erreichen, findet Crow die Stadt in einem katastrophalen Zustand vor und staunt über sein eigenes Erschrecken. Matts und Aruulas alte Bekannte Brina, die sich in El'ay mit Fassadenmalerei nach Vorlagen von Michelangelo ihren Lebensunterhalt verdient, hatte 2521 kurz nach dem Bürgerkrieg gegen Fudohs Zombies die Gründung einer Bürgerwehr initiiert, um gewaltsame Übergriffe, Plünderungen und Zerstörungen einzudämmen. Das Leitungsgremium bestand aus Vertretern der Volksgruppen der Mechicos, Blax und Pales sowie Brina selbst. Leider erreichte Brina nicht, dass auch ein Vertreter der Jellos in das Gremium berufen wurde. Nach der Verödung ihrer Heimat, der Invasion der Nordmänner und dem weltweiten permanenten EMP – dem so genannten „großen Schweigen“ – wanderten viele Nipoos notgedrungen aus; viele suchten in El'ay eine neue Bleibe. Drei Jahre lang sorgte die Bürgerwehr für Sicherheit und Ordnung in der Stadt, doch je mehr Nipoos in die Stadt kamen, desto unruhiger wurden die anderen Bewohner und fürchteten um Nahrung, Arbeitsplätze und Wohnraum. Gewaltsame Übergriffe gegen Jellos nahmen zu; die Bürgerwehr griff häufig nicht mehr ein. 2524 forderten viele Mechicos, Blax und Pales, darunter auch Mitglieder der Bürgerwehr, die Jellos zu internieren. Brina konnte die Umsetzung dieser Forderung vorläufig verhindern. Doch von der neuen Bürgermeisterin Angelica Ironside, die ihren bequemlichen und tatenlosen Vorgänger 2525 abgelöst hatte, wurde die Bürgerwehr kurzerhand abgeschafft und von einer von ihr selbst kontrollierten Stadtmiliz ersetzt. Seitdem müssen Jellos sichtbare Kennzeichen tragen und dürfen in der Stadt keine Waffen mit sich führen. Nur Gesunde und Kräftige dürfen die Stadt betreten, aber nicht verlassen, damit außerhalb der Stadt nichts über die Situation in El'ay bekannt wird. An Kontrollstellen werden ihre Papiere geprüft. Wenn sie nach der Ausgangssperre auf der Straße angetroffen werden, werden sie getötet. Nach und nach werden sie innnerhalb der Stadt in mehrere eingemauerte Ghettos unter schlimmsten Lebensbedingungen zusammengepfercht. Widerstandsgruppen werden gnadenlos zerschlagen. Eine solche Gruppe, zu der auch Brina gehörte, wurde von einem Maulwurf verraten, weil er sich an Brina für ihre Zurückweisung rächen wollte. Brina wurde gefangen und gefoltert.

Wegen seines asiatischen Aussehens, seines autoritären Auftretens und seiner militärischen Erfahrung erobert Crow sich bei den Jellos bald eine einflußreiche Position, die er rücksichtslos ausbaut und dabei auch vor Mord nicht zurückschreckt. Mit einigen Gefolgsleuten befreit er die schwerkranke Brina, um von ihr das Versteck des Waffenlagers zu erfahren. Der Ausbruch gelingt; Crow und Gefolgsleute befreien die eingesperrten Jellos, und zusammen fallen sie über die anderen Stadtbewohner her. Unter harter Gegenwehr dringen sie ins Bürgermeisterhaus vor, wo Crow in Ironside überrascht eine frührere Wissenschaftlerin der WCA wiedererkennt, die in ihrer Vergangenheit wegen illegaler Menschenversuche im Rahmen des Supersoldaten-Projekts aus dem Pentagon-Bunker verbannt worden war. Als Brina die Bürgermeisterin stellen will, erfährt sie entsetzt, wer Crootu wirklich ist, dass er die Jellos benutzt und sich nun mit der verhassten Bürgermeisterin verbünden will. Ehe sie fliehen kann, wird sie von Crow entdeckt und niedergeschlagen. Ironside, die auf Crows Angebot eingeht und so wie er in der Wahl ihrer Mittel nicht wählerisch ist, bringt die bewusstlose Brina zu einem geheimen Labor. Crow genießt seinen Sieg, obwohl sein Emotionschip nicht richtig funktioniert; sein Hauptziel, Waashton zurückzuerobern, bleibt sein Lebensinhalt.

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